Radiologie up2date 2016; 16(04): 315-333
DOI: 10.1055/s-0042-118773
Neuroradiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Tumoren des Kleinhirnbrückenwinkels

Tumors of the cerebellopontine angle
M. Schulze
,
K. Reimann
,
M. Tatagiba
,
S. Bisdas
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Publication Date:
06 December 2016 (online)

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Zusammenfassung

Die besondere Herausforderung in der Diagnostik von Tumoren des Kleinhirnbrückenwinkels liegt in den möglichen Differenzialdiagnosen und deren Therapierelevanz. Während die Unterteilung zwischen kontrastmittelaufnehmenden und nicht kontrastmittelaufnehmenden Läsionen eine erste diagnostische Differenzierung erlaubt, spielt insbesondere die MRT mit ihren quantitativen und qualitativen Methoden der Volumetrie, Diffusionsbildgebung, Perfusion und Spektroskopie bei der Diagnosefindung und Therapieplanung eine zentrale Rolle.

Abstract

The diagnostic imaging of lesions in the cerebellopontine angle is mainly challenged by the possible differential diagnoses and their therapeutic relevance. As classification of tumors in contrast-enhancing and non-enhancing allows for a primary differentiation, MRI holds pivotal role in diagnosis and therapy planning on the basis of its quantitative and qualitative methods as volumetry, diffusion weighted imaging, perfusion imaging and spectroscopy.

Kernaussagen
  • Bei den Tumoren des Kleinhirnbrückenwinkels kommen viele Differenzialdiagnosen mit unterschiedlicher Therapierelevanz infrage. Von allen im KHBW vorkommenden Strukturen können Tumoren ausgehen.

  • Die häufigsten Entitäten im KHBW sind Vestibularisschwannome (70 – 80 %), Meningeome (10 – 15 %) und Epidermoidzysten (5 %), seltene Tumoren haben eine Häufigkeit von jeweils unter 1 %.

  • Die radiologischen Verfahren zur Diagnostik und Differenzialdiagnostik von Kleinhirnbrückenwinkeltumoren sind die CT und die MRT, wobei insbesondere die MRT mit ihren quantitativen und qualitativen Methoden der Volumetrie, Diffusionsbildgebung, Perfusion und Spektroskopie bei der Diagnosefindung und Therapieplanung eine zentrale Rolle spielt. Die digitale Subtraktionsangiografie kann in ausgewählten Fällen präoperativ ebenfalls nützlich sein.