Liebe Freunde der BExMed,

wir haben gefeiert – 20 Jahre BExMed. 1996 trafen sich 13 Mediziner, die ein Interesse an Alpin- und Höhenmedizin hatten und gründeten die Deutsche Gesellschaft für Berg- und Expeditionsmedizin (BExMed). Jetzt hat die Gesellschaft über 1500 Mitglieder.

Dieses 20-jährige Bestehen nahmen wir zum Anlass und veranstalteten vom 11.–13. November 2016 das „Gipfeltreffen“ in Garmisch-Partenkirchen.

Gipfeltreffen mit vielen Highlights

Den Auftakt machten die Prüflinge zum Diploma in Mountain Medicine und zum Diploma in Expedition and Wilderness Medicine. Über 100 Kandidaten waren erfolgreich bei dieser Prüfung. Immerhin hatte jeder Alpinarzt 70 Fragen und die Expeditionsärzte 50 Fragen zu beantworten.

David Göttlers Vortrag zum Thema „Erfolg und Scheitern an den Berge der Welt“ rundete den Freitag ab. Bei diesem spannenden Vortrag zeigte sich, dass Spitzenbergsteiger dank verbessertem Training zu bisher nicht für machbar gehaltene Leistungen fähig sind.

Am Samstag waren Gäste aus vielen Ländern, unter anderem Schweiz, Österreich, Italien, Tschechische Republik und Nepal zu Gast und trugen zum Erfolg der Tagung durch Vorträge und viele Diskussionen bei.

Das Programm war spannend bis zur letzten Minute: „Lawinenmedizin“ (Herrmann Brugger), „Hyperthermie“ (Peter Paal) und „Risikofaktoren der akuten Höhenkrankheit“ (Peter Bärtsch) bildeten den Auftakt.

Anschließend berichteten die Forschungspreisträger der Jahre 2010 bis 2015 über ihre Erkenntnisse und Ergebnisse.

Das Mittagessen auf der Pfeiffer-Alm war mit einer 45-minütigen Wanderung zu erreichen.

Buddha Basnyat startete die Vortragsreihe des Nachmittags mit einem Überblick über bei uns weniger häufige Infektionskrankheiten. Über Doping und leistungssteigernde Substanzen referierte Wolfgang Schaffert in einem leidenschaftlichen Vortrag. Der Bericht von Martin Schwiersch über psychologische Einflussfaktoren auf Alpinisten führte in ein Gebiet, das in Zukunft wohl noch mehr Beachtung bekommen wird. Abgeschlossen wurde das Vortragsprogramm von Martin Burtscher mit dem Thema „Vorakklimatisation vor Bergfahrten in große Höhen“.

Den Festvortrag zum Abschluss des Gipfeltreffens „Aus Katastrophen und Fehlern lernen“ hielt Oswald Oelz aus Zürich. Er berichtete über seine Erfahrungen als Extrembergsteiger und Höhenmediziner. Er beschloss den Vortrag mit dem leidenschaftlichen Appel „rauszugehen und in der Welt etwas zu erleben“.

Auch der Workshop „Lawinennotfall“ am Sonntag auf der Zugspitze wurde gerne gebucht. Über 50 Teilnehmer ließen sich in diesem Gebiet auf den neuesten Stand bringen.

Die Rückmeldungen von Teilnehmern waren durchweg positiv. Bestätigt wurde unser Konzept, Theorie und Vorträge an einem Tag mit der Praxis „Lawinennotfall“ am nächsten Tag zu verbinden. Hier ist beispielhaft nur ein Kommentar: „Selten war ich bei einem Kongress den ganzen Tag hellwach und immer im Plenum…“ (Thomas. H.).

Spendenaktion

Die hohen Berge der Welt und die Menschen, die dort leben, stehen uns sehr nahe. Deshalb haben wir uns an der Aktion „Shades of Love“ beteiligt. Bei dieser Sammelaktion während der Tagung wurden Sonnenbrillen für die Bevölkerung Nepals gesammelt. Dabei sind 96 Brillen zusammen gekommen, die wir gerne an die Aktion Shades of Love (www.shadesoflove.org) weitergeleitet haben. Unterstützt hat uns die Klasse 7d des Karlsgymnasiums in Bad Reichenhall, die 12 Brillen beigesteuert hat.

Zwei neue Ehrenmitglieder

Im Rückblick auf ihr langjähriges Engagement für unsere Gesellschaft und für die Alpinarztkurse wurden im Rahmen der Tagung 2 neue Ehrenmitglieder ernannt: Wolfgang Schaffert und Franz Berghold.

Mitgliederversammlung

In Garmisch wurde auch die ordentliche Mitgliederversammlung der BExMed durchgeführt. Diese war so gut besucht, wie noch nie in den letzten 20 Jahren. Rainald Fischer als Vorsitzender berichtete zum letzten Jahr und den Aussichten für die Zukunft. Ulrich Steiner als Kassenwart erläuterte die sehr gute finanzielle Lage der BExMed, sodass wir auch wieder einen Forschungspreis ausschreiben können. Außerdem kam von Mitgliederseite der Wunsch, auch einen Expeditions- und Wildnismedizinkurs im Sommer anzubieten.

Darüber wird der Vorstand in der nächsten Zeit beraten.

Zum Schluss spreche ich auch hier nochmal ein ganz großes Dankeschön an alle aus, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben. Unser ganz besonderer Dank geht an Kristin Krahl, die immer für alle und alles ansprechbar war.

In der nächsten Ausgabe gibt es einen Bericht von Natalie Hölzl über die IKAR-Zusammenkunft im Herbst.

Wir wünschen allen eine erfolgreiche, unfallfreie und schöne Wintersaison.

Workshop Lawinennotfall auf der Zugspitze.
Quellen: Helga Vollendorf, Jörg Schneider

Spendenaktion: Sonnenbrillen für die Bevölkerung Nepals.
Quelle: Helga Vollendorf

Plenum der Tagung.
Quelle: Helga Vollendorf