Bildgebung bei Rückenschmerzen oft sinnlos

Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit in Deutschland: Jeder 5. Fehltag am Arbeitsplatz geht auf sie zurück. In den meisten Fällen haben sie jedoch keine organische Ursache. Darum empfiehlt die Nationale Versorgungsleitlinie Kreuzschmerz eine bildgebende Untersuchung erst dann, wenn der Schmerz auch nach 4–6 Wochen nicht abklingt, zunimmt oder die körperliche Aktivität einschränkt. Experten diskutierten auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2016 in Berlin, über sinnvolle Diagnostik und Therapie.

„Im Vordergrund einer guten Diagnostik bei Rückenbeschwerden steht die fachkundige Befragung des Patienten und eine sachgerechte körperliche Untersuchung“, betonte Prof. Bernd Kladny, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC). „Bilder allein liefern oft auch keinen konkreten Hinweis auf die Ursache der Schmerzen, sondern diese müssen immer in Zusammenhang mit der Patientengeschichte und der Untersuchung beurteilt werden“, so Kladny. Oftmals sind psychosoziale Faktoren wie Stress oder Bewegungsmangel die Ursache für Rückenschmerzen. Diese lassen sich aber auf Röntgenbildern nicht sehen, sodass man sich hier auf die Selbstauskunft des Patienten verlassen müsse, erklärte Dr. Manfred Neubert, Kongresspräsident des Berufsverbands für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU): „Dafür ist das Gespräch mit dem Patienten unverzichtbar.“ Allerdings wird dieses nicht ausreichend vergütet – im Gegensatz zu den teuren Bildgebungverfahren. Das müsse sich dringend ändern, urteilten die Experten auf dem DKOU.

Rückenschmerzen sind ein häufiges Leiden in Deutschland. Auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2016 in Berlin wurde darüber diskutiert, ob bildgebende Verfahren immer Sinn machen – zumal bei 60–80 % der Betroffenen die Schmerzen keine organische Ursache haben.
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bac

Nach einer Mitteilung der Pressestelle DKOU 2016