Diabetes aktuell 2016; 14(07): 314
DOI: 10.1055/s-0042-120690
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Metformin

Bald auch für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
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Publication Date:
25 November 2016 (online)

In Zukunft werden auch Patienten mit Typ-2-Diabetes und mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate [GFR] = 30–59 ml/min/1,73 m2) von Metformin profitieren können. Mitte Oktober 2016 hat sich der Ausschuss für Humanarzneimmiittel (CHMP) der europäischen Arzneimittelagentur („European Medicines Agency“; EMA) dafür ausgesprochen, die moderate chronische Nierenerkrankung vom Stadium 3 als Kontraindikation für die Metformintherapie aufzuheben. Die Datenlage [z. B. 1–5] rechtfertige nicht, diesen Patienten eine Metforminbehandlung vorzuenthalten. Die Metformindosis sollte dabei je nach der Ausprägung der Nierenfunktionseinschränkung angepasst werden.

Folgt die EMA der Bewertung ihres Ausschusses, werden für Metformin im CKD-Stadium 3a (GFR = 45–49 ml/min/1,73 m2) künftig maximale Tagestherapiedosen von 2000 mg und im CKD-Stadium 3b (GFR = 30–44 ml/min/1,73 m2) maximale Tagesdosen von 1000 mg gelten. Unter einer Filtrationsrate von 30 ml/min/1,73 m2 ist der Einsatz des Wirkstoffs weiterhin kontraindiziert. Vor Behandlungsbeginn und danach mindestens 1-mal jährlich ist daher die glomeruläre Filtrationsrate zu bestimmen.