Neuroradiologie Scan 2017; 07(01): 55-72
DOI: 10.1055/s-0042-121031
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Tiefe Hirnstimulation bei Bewegungsstörungen: Evidenz und Therapiestandards

Authors

  • Yaroslav Parpaley

  • Sabine Skodda

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Publication Date:
07 March 2017 (online)

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Die tiefe Hirnstimulation ist ein invasives Verfahren zur kontinuierlichen Neuromodulation und wird erfolgreich zur Therapie von verschiedenen chronischen neurologischen Erkrankungen eingesetzt. Dieser Beitrag schildert die aktuelle Studienlage zu Indikationen, Wirksamkeit und Therapiestandards der präzisen und individuell modulierbaren Technik.

Kernaussagen
  • Die THS ist ein invasives Verfahren zur kontinuierlichen Neuromodulation dysfunktionaler neuronaler Netzwerke. Etablierte Indikationen sind u. a. Morbus Parkinson, Tremor und Dystonie.

  • Die THS wird in etablierten Zielgebieten für Bewegungsstörungen, wie Nucleus subthalamicus, Nucleus ventralis intermedius und Globus pallidus internus, eingesetzt.

  • In den etablierten Zielgebieten verfügt die THS über gut dokumentierte Therapieeffekte und Nebenwirkungen, eine weitgehend standardisierte Implantationstechnik und eine verbreitete mehrstufige Qualitätssicherung.

  • Der langfristige optimale Therapieeffekt der THS basiert auf einer korrekten Indikationsstellung, einer optimalen prä-, intra- und postoperativen Betreuung sowie der langfristigen zuverlässigen Nachsorge.

  • Dies erfordert ein spezialisiertes multiprofessionelles Team, insbesondere bestehend aus Neurologen bzw. Neurochirurgen, unter bedarfsweiser Einbeziehung weiterer Fachdisziplinen.