PiD - Psychotherapie im Dialog 2017; 18(01): 95-97
DOI: 10.1055/s-0042-121685
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Störungen der Selbstkontrolle

Informationen aus dem Netz über die „neuen Süchte“
Johanna Tränkner
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Publication Date:
23 March 2017 (online)

Was sind „Verhaltenssüchte“? Redet man von Suchterkrankungen, so hat man zunächst stoffgebundene Suchtmittel wie Alkohol, Nikotin, Medikamente oder illegale Drogen im Sinn. Tatsächlich sind aber ­immer mehr Menschen von nicht stoffgebundenen Süchten betroffen. Auf fast allen Ebenen des Verhaltens und Erlebens kann der Mensch Süchten begegnen: Ob beim Kaufen, Arbeiten, Surfen im Inter­net, Sammeln, Spielen oder in der Sexualität – nahezu jede Ausprägung menschlichen Interesses kann letztlich zu einer Abhängigkeitsentwicklung führen. Diese sog. „Verhaltenssüchte“ beschreiben exzessive, unkontrollierbare Verhaltensmuster, die einen überdimensionalen Raum im täglichen Leben einnehmen und folglich erhebliche Auswirkungen auf seelische, körperliche und soziale Bereiche des Betroffenen haben können.

Klassifizierung Als eigenständige Störungsbilder werden die Verhaltenssüchte, etwa pathologisches Spielen, Einkaufen, Arbeiten oder jüngst auch die Online- und Internetsucht, in international verwendeten Diagnosesystemen zu den „Abnormen Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle“ gezählt. Eine einheitliche Klassifizierung aller stoffungebundenen Suchtverhaltensweisen ist allerdings noch in Entwicklung, wobei Experten u.a. auf die Herausforderung stoßen, Verhaltensphänomene unserer modernen Gesellschaft nicht zu pathologisieren.

Informationen im Internet So sind auch im Netz entsprechende Informationen, Hilfsangebote, Wissensportale, Fort-und Weiterbildungen, Kongresse und Forschung zum Thema noch im Reifungsprozess zu ­sehen. Im Folgenden ein Überblick über nützliche Links aus dem Netz.

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