Zusammenfassung
Fragestellung Das Unterlidektropium ist eine der häufigsten Fehlstellungen im Lidbereich des Erwachsenen.
Verschiedene operative Verfahren zur Korrektur sind beschrieben. Die Tarsalzungenplastik
gilt als Goldstandard. Die Fixation der Tarsalzunge am temporalen Periost kann mit
resorbierbarem oder nicht resorbierbarem Nahtmaterial erfolgen. Weitgehend unbeantwortet
ist bisher die Frage, ob bzw. inwieweit sich unterschiedliche Nahtmaterialien auf
das Behandlungsergebnis auswirken.
Methoden Gegenstand der retrospektiven klinischen Studie waren Daten von Patienten, die zwischen
Januar 2010 und Dezember 2014 eine erstmalige alleinige Tarsalzungenplastik erhielten
und für die eine Befunddokumentation bis 6 Monate postoperativ vorlag. Für den Vergleich
bez. der beiden verwendeten Nahtmaterialien wurden folgende Kriterien analysiert:
Rezidivhäufigkeit, Wundheilungsstörung, Unverträglichkeit. Der statistische Vergleich
erfolgte mit der Kreuztabelle und dem Chi-Quadrat-Test. Alle Eingriffe erfolgten durch
denselben Operateur.
Ergebnisse Die Patienten zeigten nach Unterlidektropiumkorrektur mittels Tarsalzungenplastik
unter Verwendung von resorbierbarem Nahtmaterial (61 Patienten) und nicht resorbierbarem
Nahtmaterial (100 Patienten) bei Primäreingriffen eine annähernd gleiche Rezidivhäufigkeit
nach 6 Monaten. Wundheilungsstörungen und Unverträglichkeitsreaktionen kamen in beiden
Gruppen selten vor.
Schlussfolgerung Bei korrekter ätiologischer Zuordnung des Unterlidektropiums sind funktionelle Ergebnisse
und Komplikationen, die mittels Tarsalzungenplastik erzielt werden können, 6 Monate
postoperativ unabhängig vom Nahtmaterial, mit dem die Tarsalzunge fixiert wird.
Abstract
Purpose Tightening of the lower eyelid is often performed and many techniques are available.
This paper describes the outcome of lower eyelid ectropion repair using the lateral
tarsal strip procedure. Periosteal fixation of the tarsal strip can be performed with
absorbable or non-absorbable sutures. This study compares the surgical results of
periosteal fixation of the tarsal strip with a) absorbable and b) non-absorbable suture.
Methods Of 206 patients who underwent surgery, data from 161 were available. During the 6
month follow-up period, suture material, recurrence rates and complications were assessed.
The analysis was based on photo documentation, surgery reports and patient statements.
In all cases surgery was performed by the same surgeon.
Results After 6 months, patients showed similar recurrence rates, regardless of whether periosteal
fixation of the tarsal strip had been performed with absorbable (61 patients) or non-absorbable
(100 patients) material. Only a few complications occurred, including wound healing
problems and one allergic reaction in the non-absorbable group.
Conclusions In cases of lower eyelid ectropion, the surgical outcome after the tarsal strip procedure
was similar for absorbable and non-absorbable sutures.
Schlüsselwörter
Unterlid - Ektropium - Tarsalzungenplastik - resorbierbares Nahtmaterial - nicht resorbierbares
Nahtmaterial - Lidchirurgie
Key words
lower eyelid - ectropion - tarsal strip procedure - absorbable suture - non-absorbable
suture - lid surgery