Klin Monbl Augenheilkd 2017; 234(01): 59-63
DOI: 10.1055/s-0042-122591
Klinische Studie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Operative Unterlidektropiumkorrektur – Tarsalzungenplastik mit resorbierbarem oder nicht resorbierbarem Nahtmaterial

Surgery of Lower Eyelid Ectropion with the Tarsal Strip Procedure, Using Absorbable or Non-Absorbable Sutures for Periosteal Fixation
F. Sommer
Augenklinik, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, TU Dresden
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Publikationsverlauf

eingereicht 20. September 2016

akzeptiert 24. November 2016

Publikationsdatum:
30. Januar 2017 (online)

Zusammenfassung

Fragestellung Das Unterlidektropium ist eine der häufigsten Fehlstellungen im Lidbereich des Erwachsenen. Verschiedene operative Verfahren zur Korrektur sind beschrieben. Die Tarsalzungenplastik gilt als Goldstandard. Die Fixation der Tarsalzunge am temporalen Periost kann mit resorbierbarem oder nicht resorbierbarem Nahtmaterial erfolgen. Weitgehend unbeantwortet ist bisher die Frage, ob bzw. inwieweit sich unterschiedliche Nahtmaterialien auf das Behandlungsergebnis auswirken.

Methoden Gegenstand der retrospektiven klinischen Studie waren Daten von Patienten, die zwischen Januar 2010 und Dezember 2014 eine erstmalige alleinige Tarsalzungenplastik erhielten und für die eine Befunddokumentation bis 6 Monate postoperativ vorlag. Für den Vergleich bez. der beiden verwendeten Nahtmaterialien wurden folgende Kriterien analysiert: Rezidivhäufigkeit, Wundheilungsstörung, Unverträglichkeit. Der statistische Vergleich erfolgte mit der Kreuztabelle und dem Chi-Quadrat-Test. Alle Eingriffe erfolgten durch denselben Operateur.

Ergebnisse Die Patienten zeigten nach Unterlidektropiumkorrektur mittels Tarsalzungenplastik unter Verwendung von resorbierbarem Nahtmaterial (61 Patienten) und nicht resorbierbarem Nahtmaterial (100 Patienten) bei Primäreingriffen eine annähernd gleiche Rezidivhäufigkeit nach 6 Monaten. Wundheilungsstörungen und Unverträglichkeitsreaktionen kamen in beiden Gruppen selten vor.

Schlussfolgerung Bei korrekter ätiologischer Zuordnung des Unterlidektropiums sind funktionelle Ergebnisse und Komplikationen, die mittels Tarsalzungenplastik erzielt werden können, 6 Monate postoperativ unabhängig vom Nahtmaterial, mit dem die Tarsalzunge fixiert wird.

Abstract

Purpose Tightening of the lower eyelid is often performed and many techniques are available. This paper describes the outcome of lower eyelid ectropion repair using the lateral tarsal strip procedure. Periosteal fixation of the tarsal strip can be performed with absorbable or non-absorbable sutures. This study compares the surgical results of periosteal fixation of the tarsal strip with a) absorbable and b) non-absorbable suture.

Methods Of 206 patients who underwent surgery, data from 161 were available. During the 6 month follow-up period, suture material, recurrence rates and complications were assessed. The analysis was based on photo documentation, surgery reports and patient statements. In all cases surgery was performed by the same surgeon.

Results After 6 months, patients showed similar recurrence rates, regardless of whether periosteal fixation of the tarsal strip had been performed with absorbable (61 patients) or non-absorbable (100 patients) material. Only a few complications occurred, including wound healing problems and one allergic reaction in the non-absorbable group.

Conclusions In cases of lower eyelid ectropion, the surgical outcome after the tarsal strip procedure was similar for absorbable and non-absorbable sutures.