Journal Club AINS 2017; 06(01): 12-13
DOI: 10.1055/s-0042-122698
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Gibt es noch Patienten ohne Protonenpumpenhemmer?

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Publication Date:
06 April 2017 (online)

Wenn Hausärzte die Entlassungsbriefe nach Krankenhausaufenthalten studieren, dann fällt ihnen auf, dass fast jeder Patient heutzutage einen Protonenpumpenhemmer (PPI) in der Entlassungsmedikation empfohlen bekommt. Die Indikation ist dabei nicht immer auf dem ersten Blick nachvollziehbar. Oft verordnen Kliniker zu einem NSAR automatisch einen PPI. Auch wenn Patienten mit einer hohen Zahl an Medikamenten entlassen werden, erscheint in einem Großteil der Fälle meistens der PPI Pantoprazol in der Medikamentenliste.

Fazit

Trotz exzellenter Säurehemmung durch PPI sollten Mediziner insbesondere eine Langzeiteinnahme dieser Präparate kritisch hinterfragen. Für eine langfristige Verordnung sind lediglich folgende Indikationen dokumentiert:

  • refraktäre, gastroösophageale Refluxkrankheit,

  • Barrett-Ösophagus,

  • Zollinger-Ellison-Syndrom,

  • idiopathische chronische Ulkus und die Blutungsprophylaxe bei selektierten Patienten.