PSYCH up2date 2017; 11(02): 151-164
DOI: 10.1055/s-0042-123718
Persönlichkeitsstörungen, Impulskontrollstörungen und dissoziative Störungen

Die Dialektisch-Behaviorale Therapie bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung

Christian Stiglmayr

Verantwortlicher Herausgeber dieser Rubrik: Prof. Dr. Klaus Lieb, Mainz
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Die gestörte Emotionsregulation der Borderline-Störung wird in der DBT mit einer Kombination aus akzeptanz- und veränderungsbasierten Strategien bei gleichzeitiger Berücksichtigung wesentlicher therapeutischer Grundannahmen behandelt. Die DBT orientiert sich hierbei dynamisch an den vom Patienten gezeigten Verhaltensmustern.

Kernaussagen

Personen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) können ihre Emotionen nicht adäquat regulieren. Sie reagieren zunächst mit einem Vermeidungsverhalten gegenüber den unsicher empfundenen Emotionen und zeigen zur Kompensation langfristig z. T. sehr (selbst)schädigende Verhaltensweisen inklusive Suizidalität. Die Dialektisch-Behaviorale Therapie gehört zur sog. „dritten Welle“ der Verhaltenstherapien und stellt den Prototyp dar für modular aufgebaute Psychotherapie. Neben den etablierten kognitiv-behavioralen Methoden integriert die DBT eine Vielzahl weiterer Strategien und Techniken. Diese helfen dem Patienten, funktionale Strategien zur Emotionsregulation aufzubauen bzw. zu verbessern und gleichzeitig schweres Problemverhalten zu verringern, wie z. B. suizidales oder selbstschädigendes Verhalten. Ist dies gelungen, behandelt die DBT auch weitere Problemfelder wie soziale Isolation, Arbeitslosigkeit, andere komorbide psychische Störungen (u. a. posttraumatische Belastungsstörung oder Essstörungen). Neben der Borderline-Störung wird die DBT als Therapieverfahren mittlerweile bei zahlreichen weiteren Störungsbildern eingesetzt.



Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. März 2017 (online)

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