Zusammenfassung
Ziel Im Rahmen der Studie wurde die Schnittstellenfunktion von Ärztinnen und Ärzten zwischen
dem medizinischen und nicht-medizinischen Hilfs- und Unterstützungssektor in der ambulanten
Versorgung von Menschen mit Demenz konkret für die Stadt Hamburg untersucht. Differenziert
beleuchtet wurden aus ärztlicher Perspektive die Ist-Situation des eigenen Umgangs
mit Aspekten der nicht-medizinischen Hilfe und Unterstützung sowie Vorstellungen über
Optimierungsbedarfe.
Methodik Auf Grundlage einer qualitativen Vorstudie (mit 6 Ärzten) wurde ein standardisierter
Fragebogen entwickelt. Mithilfe dessen konnten in einer explorativen Querschnittstudie
Daten von 177 in Hamburg niedergelassenen Haus- sowie Fachärztinnen/-ärzten (Fachrichtungen
Nervenheilkunde, Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie und Psychotherapeutische
Medizin) erhoben und deskriptiv analysiert werden.
Ergebnisse Die Studie zeigt, dass der Großteil (88,1%) der Haus- als auch Fachärztinnen/-ärzte
Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen über bzw. zu nicht-medizinischer Hilfe und
Unterstützung informiert/berät. Die Information/Beratung weist dabei inhaltlich deutliche
Unterschiede auf. Am häufigsten wird hinsichtlich ‚häuslicher Pflege‘, am wenigsten
hinsichtlich ‚Leistungen für Pflegepersonen‘ informiert/beraten. Optimierungsmöglichkeiten
der Ist-Situation werden vor allem in der Aufbereitung von Informationsmaterialien
sowie der Bereitstellung einer professionellen Kontaktstelle für Ärztinnen/Ärzte gesehen.
Schlussfolgerung Die Ergebnisse bieten eine Grundlage für eine Weiterentwicklung und Verbesserung
der derzeitigen Versorgungslandschaft. Diskutiert werden muss die monoperspektivische
Datenerhebung aus ärztlicher Sicht. Für die konkrete Ableitung von Implikationen ist
u. a. die Frage nach dem Zusammenführen mit den Perspektiven von Betroffenen sowie
weiteren Stakeholdern aus der multiprofessionellen Versorgungslandschaft zu beantworten.
Abstract
Objective The study examined the function of physicians between the medical and nonmedical
sector of home- and community-based services in the ambulatory care of people with
dementia and their relatives. Therefore, the study took a differentiated look at the
status quo of physicians’ activities regarding non-medical home- and community-based
services as well as approaches for optimizing the current situation from the physicians’
perspective.
Methods An explorative cross-sectional study was conducted using a standardized postal survey
(based on a qualitative preliminary study with 6 physicians). Data from 177 GPs and
specialists in Hamburg could be collected and analyzed with descriptive statistics.
Results The majority of physicians (88.1%) inform their patients with dementia and their
carers about home- and community-based services. ‘Home care’ presents the most often
and ‘services for carers’ the least considered aspect. Approaches that address the
optimization of information material are assessed as most supportive.
Conclusion The results can be used as a basis for further development of the care landscape
in Hamburg. What has to be discussed is the monoperspective data collection only from
physician’s point of view. The utilization of the results requires an inclusion of
the perspective of affected persons themselves as well as other actors in the non-medical
care landscape.
Schlüsselwörter
Demenz - Ärztinnen/Ärzte - nicht-medizinische Hilfe und Unterstützung - ambulante
Versorgung
Key words
dementia - physicians - non-medical home- and community-based services - ambulatory
care