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CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S4
DOI: 10.1055/s-0042-1747079
Abstracts | DGHNOKHC
Aerodigestivtrakt / Laryngologie

Ätiologie und Therapie von Pharynx- und proximalen Ösophagusperforationen

Authors

  • Givi Magradze

    1   Uniklinik Freiburg, HNO Freiburg
 

Zielsetzung Evaluation von Ursachen, Therapie sowie Einfluss von Komorbidität und postoperativen Komplikationen bei Patient*innen mit Pharynx- und proximalen Ösophagusperforationen (PÖP).

Material und Methoden Retrospektive Auswertung von 36 Pat. mit PÖP, die zwischen 2010 und 2020 im an unserer Klinik behandelt wurden. Komorbiditäten wurden nach dem altersadjustierten Charlson-Comorbidity-Index (ACCI) und postoperative Komplikationen nach der Clavien-Dindo-Klassifikation quantifiziert.

Resultate 15 (41,7%) Patienten waren männlich, 21 (58,3%) waren weiblich. Das Durchschnittsalter betrug 73 Jahre und die PÖP wurde in der Regel innerhalb eines Tages diagnostiziert. Der Median des ACCI-Scores betrug 4 und der häufigste ACCI-Score war 5. Bei 17 Pat. (47,2%) traten im Verlauf der Behandlung Komplikationen auf. 9 von 17 Pat. hatten eine Komplikation Grad IV nach Clavien-Dindo, was der höchsten Klassifikationsstufe entspricht. Die Häufigste Lokalisation war der Hypopharynx (n=29/80%); in den meisten Fällen (n=20) erfolgte die transzervikale Naht. 4 Pat. (11,1%, alle weiblich) starben im Laufe der Behandlung.

Zusammenfassung Zahlreiche Interventionen wie z.B. Endoskopien stellen ein Risiko für PÖP dar. In der Literatur schwankt die Sterblichkeit nach PÖP zwischen 10 und 25%, sofern die Behandlung innerhalb von 24 Stunden nach der Perforation eingeleitet wurde. Eine

Therapieverzögerung führt zu einem deutlichen Anstieg der Mortalität, andere Faktoren wie Komorbidität oder postoperative Komplikationen spielen nur eine untergeordnete Rolle.



Publication History

Article published online:
24 May 2022

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