Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S69
DOI: 10.1055/s-0042-1747287
Abstracts | DGHNOKHC
Kopf-Hals-Onkologie: Seltene Tumore

Maligne Melanome der Nasenschleimhaut - zwei Fallberichte

Authors

  • Louise Tonner

    1   Sankt Gertrauden Krankenhaus, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Berlin
  • Oliver Kaschke

    1   Sankt Gertrauden Krankenhaus, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Berlin
 

Das maligne Melanom gehört zu den Hauttumoren mit der höchsten Metastasierungsrate und der höchsten Mortalität. Mit nur etwa 1% aller malignen Melanome sind sie im Bereich der Schleimhäute sehr selten.

Wir präsentieren zwei Fälle nasaler Manifestationen von malignen Melanomen, die in unserer Klinik behandelt wurden.

Ein 52-jähriger Patient stellte sich mit seit 1,5 Monaten bestehender Nasenatmungsbehinderung rechts und gelegentlicher Epistaxis vor. Klinisch zeigte sich ein von der rechten unteren Nasenmuschel ausgehender Tumor, die Choane subtotal verlegend. Der zweite Patient, 75-jährig, stellte sich mit Nasenatmungsbehinderung und retronasalem Sekretfluss vor. Die linke Nase zeigte sich durch eine blasse Raumforderung verlegt. Die Tumoren wurde endoskopisch reseziert und histopathologisch konnte ein malignes Melanom nachgewiesen werden. Der erste Patient wurde postoperativ einer adjuvanten Radiatio und onkologischen Immuntherapie zugeführt. Bei dem zweiten Patienten kam es innerhalb eines Monats zu einem Rezidiv, das trotz weiterer chirurgischer und systemtherapeutischer Maßnahmen lokoregionär und fern metastasierte.

Anhand der Fallberichte wird die Komplexität der Verläufe, der Diagnostik und der Therapie maligner Melanome der Nasenschleimhaut dargestellt. Aufgrund der anatomisch engen und unübersichtlichen Verhältnisse werden diese häufig erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt. Das aggressive Wachstum führt frühzeitig zum Überschreiten der lokalen Grenzen und damit zu einer frühen Fernmetastasierung. Nur die radikale Resektion kann günstige Prognosefaktoren erzielen. Durch die molekulargenetische BRAF-Bestimmung können immuntherapeutische Optionen evaluiert werden. Eine adjuvante Therapie sollte interdisziplinär erwogen werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
24. Mai 2022

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