Intraoperative E-BERA-Messung mit intracochleärer Stimulation

Einleitung In einigen Fällen ist es wünschenwert, intraoperativ festzustellen, ob ein Patient mit einem Cochlea-Implantat einen adäquaten Höreindruck erhalten kann, ohne dabei ein komplettes Implantat zu öffnen. Hierzu gibt es spezielle Elektroden zur intracochleären Stimulation, die mit dem regulären CI-Meßaufbau verbunden werden. Um anhand dieser Messungen einen Entscheid für oder gegen ein CI treffen zu können, muß jedoch eine hohe Zuverlässigkeit der Ergebnisse vorliegen. 

Methode Im Rahmen von CI-Operationen und translabyrinthären Akustikusneurinomentfernungen wurde intracochleär mit dem ANTS-System (Auditory Nerve Test System, MED-EL) stimuliert und E-BERA gemessen. Bei CI-OPs wurde die Messung mit einer Stimulation über das CI wiederholt. Aktuell wurden 6 Patienten in die Untersuchung eingeschlossen (2 Kinder, 4 Erwachsene, 5x CI, 1x AKN).

Ergebnisse In den meisten Fällen konnten Reizantworten sowohl über ANTS- als auch CI-Stimulation gemessen werden, die bei geringerer Stimulationsintensität verschwanden. Die Morphologie der Kurven wies nicht immer die typische Form eine E-BERA auf, war jedoch bei ANTS und CI-Stimulation jeweils ähnlich. Die Zusammenhänge zum späteren Hörerfolg mit CI müssen noch weiter untersucht werden.

Schlußfolgerung Grundsätzlich scheint die E-BERA-Messung mit dem intracochleären Stimulator zu funktionieren, jedoch müssen für weitere Schlußfolgerungen die Patientengruppen deutlich vergrößert werden.

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
24. Mai 2022