30-Tage-Wiederaufnahmerate von Kindern in der HNO-Klinik: Vergleich zwischen dem Jahr 2015 und einem Jahr der COVID-19-Pandemie

Einleitung Die COVID-Pandemie hat zu einer Veränderung der Patientenstruktur in deutschen HNO-Kliniken geführt.

Material/Methoden Es wurde die 30-Tage-Wiederaufnahmerate von Kindern in der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Jena vom 01.01.2015 bis 31.12.2015 mit dem Zeitraum vom 01.07.2020 bis 30.06.2021 verglichen.

Ergebnisse Im Jahr 2015 wurden insgesamt 459 Patienten unter 18 Jahren behandelt. Innerhalb eines Jahres der COVID-19-Pandemie erhielten dahingegen nur 56 Kinder und Jugendliche eine stationäre Therapie. Beide Gruppen ähnelten sich hinsichtlich Alter und Geschlechterzusammensetzung (Gruppe 2015: Alter 5,5±4,4 Jahre (Mittelwert±Standardabweichung), 56% männlich; Gruppe COVID-19: Alter 5,1±3,4 Jahre; 58,9% männlich). 2015 wurden 57,7% der Patienten aufgrund einer adenoide und/oder tonsilläre Hyperplasie stationär behandelt. 2020/21 waren es nur noch 44,6%. Die 30-Tage-Wiederaufnahme war im Rahmen der COVID-19-Pandemie mit 12,5% deutlich höher als 2015 mit 4,4%. Während 2015 nur 30% der Wiederaufnahmen geplant waren, waren dies zur Zeit der COVID-19-Pandemie 71,4%. 2015 waren in 20% der Fälle Nachblutungen Ursache der Wiederaufnahme. Im Rahmen der COVID-19-Pandemie gab es keinen einzigen Fall für die Wiederaufnahme aufgrund einer Nachblutung.

Zusammenfassung Ein verändertes Patientenspektrum durch die COVID-19-Pandemie hat Einfluss auf die 30-Tage-Wiederaufnahmerate von Kindern in der HNO-Klinik. Dies gilt es bei der Therapie zukünftig zu beachten.

Publication History

Article published online:
24 May 2022