Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S159
DOI: 10.1055/s-0042-1747583
Abstracts | DGHNOKHC
Rhinologie: Nasenhöhle / NNH

Wirksamkeit von Bevacizumab auf die Zellproliferation und VEGF-Expression bei humanen vaskulären Endothelzellen von HHT-Patienten – eine in vitro Studie

Haneen Sadick
1   Universitätsklinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg Mannheim
,
Elena Schäfer
1   Universitätsklinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg Mannheim
,
Christel Weiss
2   Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Medizinische Statistik und Biomathematik Mannheim
,
Nicole Rotter
1   Universitätsklinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg Mannheim
,
Richard Birk
3   Universitätsklinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie Marburg
,
Cornelia Emika Birk
3   Universitätsklinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie Marburg
,
Daniel Häussler
1   Universitätsklinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg Mannheim
› Institutsangaben
 

Vorausgegangene Studien konnten zeigen, daß der pro-angiogene Faktor VEGF ein Schlüsselprotein in der Gefäßangiogenese darstellt und bei HHT Patienten erhöht ist. Ein Therapieansatz mit Bevacizumab erscheint vielversprechend. Ziel dieser Studie war es, die Wirksamkeit verschiedener Bevacizumab-Konzentrationen auf die Zellproliferation und VEGF Expression humaner vaskulärer Endothelzellen von HHT Patienten zu untersuchen.

Humane vaskuläre Endothelzellkulturen von drei HHT Patienten und eine gesunde HUVEC-Zelllinie als Kontrolle wurden mit verschiedenen Konzentrationen (2, 4, 6, 8, 10 mg/ml) von Bevacizumab inkubiert. Nach 24, 48 and 72 Stunden wurden die Zellproliferation und die VEGF Expression im Überstand der Zellkulturen bestimmt.

Alle mit Bevacizumab inkubierten Endothelzellen zeigten zunächst eine Abnahme der Zellproliferation. In den HHT-Zellkulturen bzw. der Kontroll, die mit einer Konzentration von bis zu 4 mg/ml Bevacizumab inkubiert wurden erholte sich die Zellproliferation innerhalb der ersten 72 Stunden. Konzentrationsstufen mit über 4 mg/ml Bevacizumab zeigten hingegen einen kontinuierlichen Rückgang der Zellproliferation bis hin zur vollständigen Apoptose. Die VEGF Expression war 24 Stunden nach Inbukation mit 2 mg/ml und 4 mg/ml Bevacizumab vermindert, stieg jedoch wieder nach 48 Stunden an. Unter 10 mg/ml Bevacizumab zeigte sich ein kontinuierlicher Abfall der VEGF Expression.

Überträgt man die Ergebnisse dieser in vitro Studie auf den klinischen Alltag, so empfiehlt es sich, bei der intranasalen submukösen Anwendung von Bevacizumab bei HHT-Patienten die Dosis von 4 mg/ml nicht zu überschreiten. Höhere Konzentrationsstufen von Bevacizumab weisen ein deutlich erhöhtes Toxizitätspotential auf, das bis hin zur Zellapoptose führen kann.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
24. Mai 2022

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