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DOI: 10.1055/s-0042-1747636
Perichondrozyten aus Mikrotiepatienten sind eine geeignete Zellquelle für das Tissue Engineering einer Ohrmuschel
Einleitung Tissue Engineering wird als vielversprechende Option für die Rekonstruktion von Ohrmuscheln für Mikrotiepatienten angesehen. Für eine erfolgreiche klinische Anwendung sind hohe Zellzahlen erforderlich. Da aus dem Perichondrium nur geringe Zellzahlen isoliert werden können, müssen die Zellen vermehrt werden. Über Auswirkungen der Zellkultur auf die Perichondrozyten (PCs) ist wenig bekannt. Ziel dieser Studie war es, PCs von Mikrotiepatienten bezüglich ihrer zellulären Eigenschaften und chondrogenen Markern auf Genexpressions- und Proteinebene zu untersuchen und mit PCs von gesunden Spendern zu vergleichen.
Methodik Die Zellen wurden aus Perichondrium von Mikrotiepatienten (n=3) und gesunden Spendern (n=3) mittels Auswachskultur isoliert. (Ethikvotum Nr.: 2018-584N-MA) Die allgemeinen Zelleigenschaften wurden mittels Koloniebildungs- und Migrationstests untersucht. Mittels quantitativer reverser Transkriptase (qRT) PCR (Taqman-Assay) wurde die Genexpression knorpelspezifischer Marker (SOX9, ACAN, COL1A1 und ELN) analysiert. Oberflächenmarker (CD90, CD44, CD73, CD29 und CD49e) wurden mittels Durchflusszytometrie analysiert.
Ergebnisse Die Migrationsfähigkeit der PCs von Mikrotiepatienten nahm mit zunehmender Passagenanzahl, im Gegensatz zu den Zellen von gesunden Spendern, zu. Die Koloniebildungsfähigkeit war nicht beeinträchtigt. Spezifische Chondrozytenmarker wurden konstant exprimiert. Die für chondrogene Zellen spezifischen Oberflächenmarker nahmen nach der Isolierung in der ersten Passage zu und blieben dann konstant.
Schlussfolgerung Die aus Mikrotiepatienten isolierten PC behalten ihre chondrogenen Eigenschaften über 4 Passagen bei. Somit können PC in ausreichender Anzahl für die Herstellung einer humanen Ohrmuschel gewonnen werden.
SNF-Projekt 2-77120-17
Schweizer Nationalfond (Sinergia-Projekt: 2-77120-17)
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
24. Mai 2022
© 2022. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).
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