Pneumologie 2022; 76(S 01): S17-S18
DOI: 10.1055/s-0042-1747727
Abstracts

Erfassung der Hustenhäufigkeit im Vergleich zur flexiblen endoskopischen Schluckuntersuchung (FEES) als unabhängiger Prädiktor für Pneumonie bei dysphagischen Schlaganafallpatienten: eine klinische Pilotstudie

Authors

  • A M Pekacka-Egli

    1   Zürcher Rehazentren Klinik Wald, Pneumologie
  • R Kazmierski

    2   Department of Neurology, University of Zielona Gora, 65046 Zielona Gora, Poland; Department for Neurology and Cerebrovascular Disorders, Poznan University of Medical Sciences, 61701 Poznan, Poland; Department of Neurology
  • D Lutz

    3   Department for Neurology and Neurorehabilitation, Zürcher Rehazentren, Klinik Wald, 8636 Wald, Switzerland
  • S T Kulnik

    4   Faculty of Health, Social Care and Education, Kingston University and St George’s University of London, London Sw17 0re, UK
  • K Pekacka-Falkowska

    5   Department for History and Philosophy of Medicine, Poznan University of Medical Sciences, 61701 Poznan, Poland
  • A Maszczyk

    6   Department for Methodology, Statistics, and Informatics Systems, Institute of Sport Science, Academy of Physical Education in Katowice, 40065 Katowice, Poland
  • W Windisch

    7   Department of Pneumology; Cologne Merheim Hospital; University of Witten/Herdecke
  • T Böselt

    8   Philipps-Universität Marburg; Klinik für Innere Medizin; Sp Pneumologie
  • M Spielmanns

    9   Zürcher Reha Zentrum
 

Hintergrund Eine Dysphagie nach einem Schlaganfall führt zu einem erhöhten Risiko für Aspirationen und Pneumonien. Husten kann als Schutzmechanismus Aspirationen entgegenwirken. Das Ziel dieser Pilotstudie war es den prädiktiven Wert der Erfassung der Hustenfrequenz zusätzlich zur Erfassung des Aspirationsrisikos im Rahmen der flexiblen endoskopischen Schluckuntersuchung (FEES) zu ermitteln.

Methoden In dieser unizentrischen prospektiven Beobachtungsstudie wurden Patienten nach einem ersten Schlaganfall während eines neurologischen Rehabilitationsaufenthaltes einer klinischen Schluckuntersuchung, einer FEES und einer nächtlichen Hustenaufzeichnung mit einem Hustenrecorder (LEOSound®) unterzogen. Die Penetrations-Aspirations-Skala (PAS) und die Hustenfrequenzmessungen wurden mit dem Auftreten einer Lungenentzündung korreliert.

Ergebnisse 11 Frauen (37 %) und 19 Männer (63 %) mit einem Durchschnittsalter von 70,3 Jahren (+ 10,6) mit einer Dysphagie im Rahmen eines ischämischen Schlaganfalls wurden eingeschlossen. Die neurologische Rehabilitation dauerte im Durchschnitt 38 Tage. Die Pneumonierate betrug 33,3%. Die Korrelationsanalyse zeigte statistisch signifikante Beziehungen zwischen der Pneumonie und der PAS (r = 0,521; p < 0,05), stündlicher Hustenfrequenz (r = 0,441; p < 0,05) bzw. den Kategorien der Hustenschwere (r = 0,428 p < 0,05). Die logistische Regression zeigte signifikante, positiv-prädiktive Werte von PAS (b = 0,687; p = 0,014) und Hustenfrequenz (b = 0,239; p = 0,041) für das Auftreten einer Pneumonie.

Fazit Die Hustenhäufigkeit war neben dem Aspirationsrisiko ein unabhängiger Prädiktor für eine Pneumonie bei diesem Patientenkollektiv von dysphagischen Schlaganfallpatienten.



Publication History

Article published online:
11 May 2022

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