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DOI: 10.1055/s-0042-1749534
Pränatale Diagnose eines grossen fetalen oropharyngealen Teratoms – Ein Fallbericht
Authors
Einleitung Fetale oropharyngeale Teratome sind extrem seltene Neoplasien, die mit einer hohen peripartalen Morbidität und Mortalität assoziiert sind. Die Inzidenz beträgt 1 in 35000 bis 1 in 200000 Neugeborene.
Teratome sind Teil der heterogenen Gruppe der Keimzelltumore und können somit Differenzierungen aller drei Keimblätter aufweisen.
Fallbericht Erstvorstellung einer 18 jährigen Erstgebärenden in der 28 + 5 SSW mit vorzeitiger Wehentätigkeit bei massivem Polyhydramnion.
Ultrasonographisch zeigte sich ein IUGR Fet mit einem zystisch-soliden oropharyngealen Tumor von über 10 cm Größe.
Es erfolgte die entsprechende Beratung durch ein interdisziplinäres Team über weiterführende Diagnostik, Entbindungsmodus und Entbindungszeitpunkt, intrauterine Therapieoptionen und Möglichkeit des Abbruchs.
Bei unaufhaltsamer Wehentätigkeit erfolgte die sekundäre Sectio am Folgetag und Versterben des Neugeborenen wenige Stunden postpartum.
Diskussion Patientinnen mit fetalem oropharyngealen Teratom zeigen meistens neben der ultrasonographisch darstellbaren Tumormasse ein Polyhydramnion. Zusätzlich zur Sonographie kann ein MRT hilfreich sein, um die Lage und Ausdehnung des Tumors genauer zu beurteilen.
Für die Prognose spielt neben der Dignität die Lage des Turmors eine entscheidende Rolle, die bei Atemwegsobstruktionen eine EXIT-Prozedur erforderlich machen kann.
Entscheidend für die Planung des optimalen Managements ist die möglichst frühzeitige pränatale Diagnose.
Schlussfolgerung Bei unklaren Ultraschallbefunden sollte eine Mitbeurteilung durch eine weiterführende Feindiagnostik entsprechend der DEGUM Stufe II erfolgen.
Die Abklärung bei Verdacht auf eine pathologische Entwicklung des Feten in einem Zentrum für Pränataldiagnostik ermöglicht es, die Patientin einer weiterführenden Diagnostik, interdisziplinären Beratung und ggf. Therapie zuzuführen.
Die frühzeitige Diagnose kann in einzelnen Fällen die Prognose verbessern.
Publication History
Article published online:
20 June 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany

