Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(06): e16
DOI: 10.1055/s-0042-1749707
Abstracts | MGFG

Subakute Re-Inversio Uteri – ein Fallbericht

Authors

  • M Bergner

    1   Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Halle, Deutschland
  • K Chaoui

    1   Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Halle, Deutschland
  • R Große

    2   Universitätsklinik und Poliklinik für Gynäkologie, Halle, Deutschland
  • K Agayan

    1   Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Halle, Deutschland
  • M Riemer

    1   Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Halle, Deutschland
  • K Reinhardt

    2   Universitätsklinik und Poliklinik für Gynäkologie, Halle, Deutschland
  • C Graul

    2   Universitätsklinik und Poliklinik für Gynäkologie, Halle, Deutschland
  • M Tchirikov

    1   Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Halle, Deutschland
 

Fallberich Übernahme einer 39-jährigen Zweitgebärenden am 7. postpartalen Tag nach Inversio uteri und manueller Reposition. Postoperativ waren Blasenentleerungsstörungen auffällig. Die Patientin klagte nach Mobilisierung über ein Fremdkörpergefühl im Scheidenbereich. Es stellt sich eine erneute Inversio Uteri dar. Es erfolgte die erneute Reposition durch eine Modifikation der OP-Methode nach Haultain (Laparotomie, dorsaler und ventraler Schnitt im Kontraktionsring, Repositionierung des Fundus nach Einführen von zwei Fingern in die Uterotomien und Druck von intracaval). Anschließend erfolgte die Anlage einer Cerclage und die Einlage eines Ballonkatheters nach intrakaval für 24h. Die Mictionsbeschwerden besserten sich zügig. Vier Wochen später stellte sich ein unauffälliger Befund dar.

Diskussion Die Inversio Uteri ist eine sehr seltene, aber lebensbedrohliche Komplikation der Spontangeburt. Meistens erfolgt die Diagnose unmittelbar. Rezidive und subakute Verläufe sind beschrieben. Im Gegensatz zur akuten Inversion stehen meistens andere Symptome im Vordergrund. Des Weiteren bildet sich subakut ein Kontraktionsring im Zervix/Istmusbereich, der die Repositionierung erheblich erschwert. Durch die beschriebene, doppelte Inzision ließ sich der Corpus Uteri nach Einführen von zwei Zeigefingern durch Gegendruck gut reponieren.

Die Re-Inversion sollte als seltene Komplikation nach Inversio Uteri sowohl bei der Aufklärung der Patientin als auch in der Nachsorge Beachtung finden. Bei Mictionsbeschwerden, Schmerzen, Fremdkörpergefühl oder Zeichen einer Endomyometritis ist auch nach erfolgreich therapierter Inversio Uteri an die Möglichkeit eines Rezidivs als verkomplizierenden Faktor zu denken.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
10. Juni 2022

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