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DOI: 10.1055/s-0042-1749791
Bestimmung der postoperativen Restleberfunktion mittels präoperativer Gd-EOB-DTPA-verstärkter T1-MR-Relaxometrie bei Patienten vor einer Leberteilresektion
Zielsetzung Leberinsuffizienz nach einer Leberresektion ist häufig die Folge eines nicht ausreichend verbleibenden funktionstüchtigen Organs (Small-for-size Syndrome). Gegenwärtig erfolgt die Bewertung der Leberfunktion mit Hilfe der präoperativen Lebervolumetrie sowie auf der Grundlage klinischer und biochemischer Parameter. Diese Leberfunktionstests reichen jedoch nicht aus, um ein postoperatives Leberversagen sicher vorherzusagen. Ziel dieser Studie war es, eine MR-Bild-basierte Leberfunktionsanalyse zu evaluieren, die die regionale und globale Leberfunktion visualisiert und die postoperative Restleberfunktion vorhersagt.
Material und Methoden In die Studie wurden Patienten (n=70) eingeschlossen, bei denen eine MRT der Leber mit Gd-EOB-DTPA als präoperative Vorbereitung vor einer Leberresektion indiziert war. Diese Patienten erhielten einen zusätzlichen Leberfunktionstest vor und nach der Leberresektion. Als Referenzstandard wurde der ICG-Test verwendet. Alle Aufnahmen wurden an einem klinischen 3T-System durchgeführt. T1-Maps wurden vor und 20 Minuten nach der Kontrastmittelinjektion mit Hilfe einer prototypischen T1-Mapping-Sequenz erstellt. Die T1-Reduktionsrate des segmentierten Leberparenchyms zwischen den beiden Sequenzen wurde berechnet und mit einer vorher bestimmten Formel, in einen Leberfunktionswert überführt. Die Leberresektion wurde zusammen mit der Viszeralchirurgie simuliert und die verbleibende Restfunktion bestimmt.
Ergebnisse Der postoperativ durgeführte ICG-Test zeigt bei 35 Patienten eine Leberdysfunktion. Die Einschätzung der verbliebenen postoperativen Leberfunktion mittels MRT konnte mit einer Sensitivität von 0,86 und einer Spezifität von 0,74 (PPV: 0,77; NPV: 0,84; AUC: 0,80) das Eintreten einer postoperativen Leberdysfunktion vorhersagen.
Schlußfolgerungen Eine virtuelle Operationsplanung mittels MRT hat, neben dem Aufzeigen der räumlichen Verhältnisse von Tumoren und Gefäßen, das Potenzial das Auftreten eines Small-for-size Syndrome, durch Berechnung der postoperativen Leberfunktion, zu verringern.
Publication History
Article published online:
29 August 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
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