Rofo 2022; 194(S 01): S15
DOI: 10.1055/s-0042-1749794
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Gastro- und Abdominaldiagnostik

Dynamische Leber-MRT bei freier Atmung – eine Machbarkeitsstudie mit einer bewegungskompensierten radialen k-Raum Auslesung und einer KWIC-Rekonstruktion

C Endler
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Radiologie, Bonn
,
J Peeters
2   Philips Healthcare, Best, Niederlande
,
G Kukuk
3   Kantonsspital Graubünden, Institut für Radiologie, Chur, Schweiz
,
A Isaak
4   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
N Mesropyan
4   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
J Luetkens
4   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
U Attenberger
4   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
P Kupczyk
4   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
› Institutsangaben
 

Zielsetzung Robuste Sequenzen sind essenziell für die Detektion/Charakterisierung von Leberläsionen. Für eine optimale dynamische Bildgebung sind meistens Atemstillstände erforderlich, was insbesondere bei unkooperativen Patienten aufgrund der damit einhergehenden Bewegungsartefakte oft zu einer eingeschränkten Bildqualität führt. Ziel war die Evaluation einer innovativen dynamischen MRT-Sequenz, die bei freier Atmung akquiriert wird.

Material und Methoden 27 Patienten wurden in einer prospektiven Studie mit einem Routine-Leber-Protokoll einschließlich der zu evaluierenden Leberdynamik in freier Atmung (4DFreeBreathing) untersucht. Diese ermöglicht eine höhere Robustheit gegenüber Bewegungsartefakten durch Soft-Gating und eine schnellere Rekonstruktion durch Verwenden von VDGA-SOS ohne den Einsatz zusätzlicher Hardware. Als Referenz diente eine im Anschluss in Apnoe durchgeführte fettsuprimierte T1-Gradientenechosequenz. Aus den dynamischen Datensätzen wurde jede Phase hinsichtlich Bildqualität, Bewegungsartefakte und Gefäßdarstellung mittels 5-Punkte-Likert-Skala evaluiert. Zudem wurde das Timing der spätarteriellen Phase im Vergleich zu den Voruntersuchungen analysiert.

Ergebnisse Mit der 4DFreeBreathing konnten bei allen Patienten bewegungsfreie dynamische Bilder mit hoher zeitlicher Auflösung generiert werden. Die Bildqualität wurde für 4DFreeBreathing und den Goldstandard als gut/ausgezeichnet bewertet (P=0,34). Bei 4DFreeBreathing traten signifikant weniger Bewegungsartefakte auf (P<0,001), während die Gefäßdarstellung in allen Phasen in beiden Gruppen vergleichbar war (P=0,45, P>0,99 bzw. P=0,22). Korrektes Timing der spätarteriellen Phase konnte bei allen Untersuchungen (100 %; 4DFreeBreathing) gegenüber 35/53 der Voruntersuchungen (66 %; Goldstandard) erreicht werden (P<0,001).

Schlußfolgerungen 4DFreeBreathing ist eine vielversprechende Technik, die insbesondere bei speziellen Patientengruppen mit absehbarer Non-Compliance als vorteilhafte Alternative zu den Routine-Sequenzen mit Apnoe in Betracht gezogen werden sollte.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
29. August 2022

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