Rofo 2022; 194(S 01): S17-S18
DOI: 10.1055/s-0042-1749802
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Gefäßdiagnostik

Ex-vivo 4D Fluss MRT zur Bestimmung des Einflusses der Aortotomie und unterschiedlicher Aortenklappenersatz-Verfahren auf aortale Flusscharakteristika.

Autoren

  • F M Balks

    1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
  • H Saisho

    2   Universität zu Lübeck, Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie, Lübeck
  • B Fujita

    2   Universität zu Lübeck, Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie, Lübeck
  • T Schaller

    2   Universität zu Lübeck, Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie, Lübeck
  • N Sadat

    2   Universität zu Lübeck, Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie, Lübeck
  • S Ensminger

    2   Universität zu Lübeck, Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie, Lübeck
  • J Barkhausen

    3   Universität zu Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
  • A Frydrychowicz

    3   Universität zu Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
  • T Oechtering

    4   University of Wisconsin, Department of Radiology, Madison, USA
 

Zielsetzung Der Aortenklappenersatz (AKE) ist eine der häufigsten herzchirurgischen Operationen. Neben dem mechanischen oder biologischen Klappenersatz wird zunehmend auch die Ozaki-Prozedur durchgeführt. Dabei wird die Aortenklappe aus Patienten-eigenem Perikard rekonstruiert. Vorstudien zeigten Veränderungen der Hämodynamik nach unterschiedlichen AKE-Methoden. Allerdings ist unklar, welchen Anteil die Klappe oder das chirurgische Verfahren an den Veränderungen haben. Ziel dieser Arbeit war es, die Auswirkungen der Aortotomie allein sowie in Kombination mit unterschiedlichen AKE-Verfahren zu untersuchen.

Material und Methoden 6 frische Schweineaorten wurden mit einer inhäusig entwickelten Pumpe anastomosiert, welche Blut-imitierende Flüssigkeit mit 3l/min und 60 Schlägen pro Minute pumpte. 4D Fluss MRT wurde von der nativen Aorta (PräOP, n=6), nach isolierter Aortotomie (ShamOP, n=6) sowie nach Aortotomie+AKE akquiriert: nach mechanischer Klappe (MK, n=2; Standard Masters, St. Jude Medical, USA), nach biologischer Klappe (BK, n=2; Perimount Magna Ease, Edwards Lifesciences, USA) und nach Ozaki-Prozedur (Ozaki, n=2). Die maximale Geschwindigkeit wurde mit GTFlow (GyroTools, Schweiz) gemessen. Flussmuster und sekundäre Veränderungen wurden mit Pathlines visualisert und in Abhängigkeit ihrer Größe klassifiziert.

Ergebnisse Präoperativ zeigte sich systolisch ein physiologischer Fluss ohne sekundäre Flussmuster. Nach Aortotomie traten Flussmuster in allen Aorten auf, der Ersatz der Klappe intensivierte diese. BK verursachte die meisten sekundären Flussmuster (MK: n=1, BK: n=3, Ozaki: n=2) sowie eine Erhöhung der maximalen Geschwindigkeit (PräOP=89.6±59.0 cm/s, ShamOP=57.6±17.9cm/s, MK=69.2±27.6cm/s, BK=110.9±27.1cm/s, Ozaki=69.8±5.3cm/s).

Schlußfolgerungen Schon der chirurgische Zugangsweg zur Implantation einer Aortenklappe induziert hämodynamische Veränderungen, die jedoch geringer ausgeprägt waren als nach AKE. Die Hämodynamik nach mechanischer Klappe war dem physiologischen Fluss am nächsten.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
29. August 2022

© 2022. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany