Rofo 2022; 194(S 01): S18
DOI: 10.1055/s-0042-1749804
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Gerätetechnik

Photon-Count CT in der klinischen Routine – Erste Eindrücke zur Dosisexposition und Bildqualität

V B Becker
1   BwZK Koblenz, Abt. für Radiologie, Koblenz
,
D Overhoff
2   Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Bundeswehrzentralkrankenhaus, Koblenz
,
S Waldeck
2   Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Bundeswehrzentralkrankenhaus, Koblenz
› Institutsangaben
 

Zielsetzung Die Photon-Count basierte Detektortechnologie verspricht neue Möglichkeiten in der Computertomographie. Neben anderen Vorteilen durch direkte Photonenauslese sollen insbesondere ein reduziertes Bildrauschen und eine deutliche Dosisreduktion möglich sein. Die Photon-Count CT (PCCT) hat dabei erst kürzlich die Freigabe für den klinischen Betrieb erhalten und ist bisher nur vereinzelt in die klinische Routine implementiert. In dieser Arbeit sollen daher erste Erfahrungen sowohl zur Bildqualität, als auch erste Angaben zu Dosiswerten in der klinischen Routine vorgestellt werden.

Material und Methoden Die ersten n = 100 Untersuchungen im klinischen Routinebetrieb an einem PCCT (NAEOTOM Alpha, Siemens Healthineers) an einem Zentrum wurden bisher eingeschlossen. Neben der deskriptiven Darstellung der Dosisexposition (DLP, CTDI) erfolgte bis dato auch die subjektive Auswertung der akquirierten CT-Datensätze durch vier Radiologen anhand Likert-Skalen zur Bildqualität (Skala von 0 – schlechtester Wert – bis 5 – bester Wert).

Ergebnisse Sowohl allgemeine Bildqualität (4,69 ± 0,47), als auch der Rauscheindruck (4,89 ± 0,32) wurden sehr gut bewertet. Beispielhaft lagen die ermittelten DLPs für kontrastmittelunterstütze Thoraxuntersuchungen bei 213,40 ± 38,27 mGy*cm (CTDI 5,87 ± 1,05 mGy) und für monophasische Abdomen-/Beckenuntersuchungen bei 407,04 ± 54,29 mGy*cm (CTDI 7,73 ± 1,06 mGy).

Schlußfolgerungen Die ersten mit der PCCT generierten Bilddatensätze werden auch in der klinischen Routine bezüglich Rauscheindruckes sowie allgemeiner Qualität sehr gut bewertet. Die Dosiswerte der bisher akquirierten Datensätze erscheinen zwar primär adäquat, insbesondere zu den teilweise in der prä-klinischen Forschung genannten Werten sollte jedoch noch erhebliches Optimierungspotential möglich sein. Eine weitere Anpassung der verwendeten neuen Protokolle im Hinblick auf einen Kompromiss zwischen Bildqualität und Dosis wird das wirkliche Potenzial im klinischen Einsatz zeigen müssen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
29. August 2022

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