Rofo 2022; 194(S 01): S20
DOI: 10.1055/s-0042-1749810
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik

Kardio MRT bei Verdacht auf akute Myokarditis nach mRNA COVID-19 Impfung

Authors

  • D Kravchenko

    1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologie, Bonn
  • A Isaak

    2   Uniklinik Bonn, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Bonn
  • N Mesropyan

    2   Uniklinik Bonn, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Bonn
  • C Endler

    2   Uniklinik Bonn, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Bonn
  • L Bischoff

    2   Uniklinik Bonn, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Bonn
  • T Vollbrecht

    2   Uniklinik Bonn, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Bonn
  • C Pieper

    2   Uniklinik Bonn, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Bonn
  • A Sedaghat

    3   Uniklinik Bonn, Klinik für innere Medizin II – Kardiologie, Bonn
  • D Kütting

    2   Uniklinik Bonn, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Bonn
  • C Hart

    4   Uniklinik Bonn, Kinderkardiologie, Bonn
  • A Feißt

    2   Uniklinik Bonn, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Bonn
  • U Attenberger

    2   Uniklinik Bonn, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Bonn
  • J Luetkens

    2   Uniklinik Bonn, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Bonn
 

Zielsetzung Analyse der kardialen MRT bei Patienten mit Verdacht auf eine Hypersensitivitätsmyokarditis nach mRNA COVID-19-Impfung.

Material und Methoden Patienten mit klinischem Verdacht auf akute Myokarditis nach mRNA COVID-19-Impfung wurden retrospektiv analysiert und mit einer gesunden Kontrollgruppe verglichen bezüglich Parameter wie T1- und T2-Relaxationszeiten, extrazelluläres Volumen (EZV), die T2-Signalintensitätsratio und Late Gadolinium Enhancement.

Ergebnisse Zwanzig Patienten (Durchschnittsalter 28±12 Jahre; 12 Männer) mit klinischem Verdacht auf Myokarditis nach Impfung und 40 Kontrollpersonen (31±11 Jahre; 25 Männer) wurden untersucht. Der mittlere Zeitpunkt des Symptombeginns nach der Impfung betrug 4,1±7,3 Tage. Gemäß den Lake-Louise-Kriterien (LLC) von 2018 wurden die Patienten mit klinischem Verdacht auf Myokarditis in eine LLC-positive Gruppe (n=9) und eine LLC-negative Gruppe (n=11) unterteilt. Die Gruppenunterschiede bei den Entzündungsvariablen zwischen Myokarditis-Patienten und Kontrollpersonen waren in der LLC-positiven Gruppe ausgeprägter (z. B. myokardiale T1-Relaxationszeit: 1041±61ms [LLC-positiv] vs. 1008±79ms [LLC-negativ] vs. 970±25ms [Kontrolle]; p<,001). LLC-positive Patienten erhielten signifikant schneller ein MRT (8,8±6,1 Tage vs. 52,7±33,4 Tage; p=,001) und hatten höhere Troponin-T-Werte (3938±5850ng/l vs. 9±11ng/l; p<,001). Axilläre Lymphadenopathien traten in der LLC-positiven Gruppe häufiger auf als in der LLC-negativen Gruppe (8 von 9 Patienten, 89 %, in der LLC-positiven Gruppe gegenüber 0 von 9, 0 %, in der LLC-negativen Gruppe, p<,001).

Schlußfolgerungen Eine Myokarditis nach einer mRNA-Impfung sollte insbesondere bei akutem Auftreten von Symptomen suszipiert werden, insbesondere wenn ein erhöhter Troponin T-Wert vorliegt. Die MRT-Befunde einer impfungsinduzierten Myokarditis sind mit denen einer virusinduzierten Myokarditis vergleichbar, sodass die Lake-Louise-Kriterien für zur Diagnosebestätigung angewendet werden können.



Publication History

Article published online:
29 August 2022

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