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DOI: 10.1055/s-0042-1749812
Calcium-Scoring vor der CT Koronarangiographie – Dosisreduktion durch bessere Planung?
Zielsetzung Es konnte in der Vergangenheit gezeigt werden, dass die Durchführung einer nativen Koronarkalk-CT (CaS) vor einer retrospektiv EKG-gegateten CT Koronarangiographie (cCTA) zu einer Dosisreduktion der gesamten Untersuchung führt, indem das CaS zur z-Achsendefinition der cCTA genutzt wird. Unsere Studie untersucht, inwieweit diese Erkenntnis auch bei modernen Untersuchungsprotokollen mit prospektiver EKG-Triggerung Gültigkeit besitzt, indem wir den Effekt des CaS auf die Dosis der gesamten cCTA-Untersuchung analysieren.
Material und Methoden Wir haben 182 konsekutive Patient*innen mit klinisch indiziertem Kardio-CT retrospektiv eingeschlossen. Alle erhielten entsprechend dem am Institut definierten Protokoll zunächst erst ein CaS und eine cCTA. Anschließend wurde eine simulierte Topogramm-basierter Planung der cCTA verblindet vorgenommen. Für dieese wurden die Scanlänge und Effektivdosis berechnet. Die Scanlänge und Effektivdosis wurde mittels gepaarten, nicht-parametrischen Test verglichen. Es erfolgten Subgruppenanalysen in Abhängigkeit von patientenspezifischen Faktoren (Agatston-Score, BMI, Herfrequenz) und technischen Aspekten (High-Pitch cCTA, Sequenzielle cCTA).
Ergebnisse Die Scanlänge der cCTA mit Topogramm-basierter Planung war 18% länger, als bei der Planung mittels CaS (134,4±17,8mm vs. 113,8±9,0 mm; p=0,001 ) und die Effektivdosis 14% höher (3,36±2,17mSv vs. 2,95±1,80mSv; p=0,001). Die Dosis der gesamten CaS basierten Untersuchung betrug 3,27 ± 1,83 mSv (p=0,001). Bei BMI>30 war die Effektivdosis 7,26±3,1 mSV vs 6,19 ±2,22 mSV; p=0,001. Bei Sequenzuntersuchungen 4,65±2,24 mSV vs. 3,82 ±1,60 mSV; p=0,001.
Schlußfolgerungen Das CaS kann auch bei modernen cCTA Protokollen zu einer Reduktion der Strahlendosis für die gesamte Untersuchung führen und gleichzeitig Zusatzinformationen liefern, indem eine CaS- basierte Untersuchungsplanung mit Scanlängenadaptation erfolgt. Dieser Effekt zeigt sich insbesondere, wenn technische und patientenspezifische Faktoren eine höhere Strahlenexposition induzieren.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
29. August 2022
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