Rofo 2022; 194(S 01): S23
DOI: 10.1055/s-0042-1749817
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik

Calcium-Scoring aus Koronar CT-Angiographien: In-vitro- und In-vivo-Validierung eines neuartigen virtuellen jodfreien Rekonstruktionsalgorithmus an einem Photon Counting Detektor-CT

Autoren

  • T Emrich

    1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik u. Poliklinik für Diagn. u. Interv. Radiol., Mainz
  • G Aquino

    2   Medical University of South Carolina, Radiology, Charleston
  • J U Schoepf

    2   Medical University of South Carolina, Radiology, Charleston
  • J O'Doherty

    3   Siemens Healthcare USA
  • M Halfmann

    4   Universitätsmedizin Mainz, Radiologie, Mainz
  • V Brandt

    2   Medical University of South Carolina, Radiology, Charleston
  • A Varga-Szemes

    2   Medical University of South Carolina, Radiology, Charleston
 

Zielsetzung Calcium Scoring (CACS) und Kardio CT-Angiographie (CCTA) sind etablierte Techniken zur Beurteilung der KHK. Aktuell werden sie komplementär erfasst, was zu längeren Untersuchungszeiten und höherer Strahlendosis führt. Daher wäre ein akkurates CACS, das aus der CCTA errechnet wird, wünschenswert. Ziel der Studie war die In-vitro und In-vivo Validierung eines neuartigen virtuellen jodfreien (VNI)-Rekonstruktionsalgorithmus zur Berechnung des CACS aus der CCTA im Vergleich zu virtuellen kontrastfreien (VNC) und echten kontrastfreien (TNC) CACS Messungen.

Material und Methoden In dieser Studie wurden CACS basierend auf VNI-, VNC- und TNC-Rekonstruktionen in einem CACS-Phantom (QRM, Möhrendorf) und in 32 prospektiv erfassten Patienten (59,4±14,1J, 59,3% männlich) untersucht, die mittels CACS und CCTA an einem Photon Counting Detektor-CT (PCD-CT) (NAEOTOM Alpha, Siemens Healthineers, Deutschland) untersucht wurden. CACS wurde für die Rekonstruktionen quantifiziert und mit dem Wilcoxon-Test verglichen. Die Übereinstimmung wurde durch Korrelations- und Bland-Altmann-Analysen bewertet. Die Klassifizierung der CACS-Kategorien (CACS 0, 1-100, 101-400 und >400) wurde mit Cohens Kappa verglichen.

Ergebnisse Die Phantomstudie zeigten eine hohe Übereinstimmung zwischen VNI und TNC (60,7±90,6 vs. 67,3±88,3, p=0,01, r=0,98, bias: 6,6), während VNC eine signifikante Unterschätzung des CACS zeigte (42,4±75,3 vs. 67,3±88,3,p<0,001,r=0,94, bias: 24,9). Der In-vivo-Vergleich bestätigte die hohe Korrelation, zeigte jedoch eine leichte Unterschätzung des VNI-CACS (Median (IQR): 21,7(0/472,5) vs 9,0(0/364,6), p<0,001; r=0,99; bias: -113,5). Im Vergleich dazu zeigte VNC eine schwächere Korrelation und größere Unterschätzung (21,7(0/472,5) vs 0,8(0/86,6)), p<0,001, r=0,93; bias: -372,4). VNI zeigte eine bessere Übereinstimmung der CACS-Klassifizierung (kappa=0,93) im Vergleich zu VNC (kappa=0,69).

Schlußfolgerungen VNI-Rekonstruktionen auf einem PCD-CT erlauben einer verbessertes und genaueres CACS und -Klassifizierung aus CCTA-Untersuchungen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
29. August 2022

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