Rofo 2022; 194(S 01): S23-S24
DOI: 10.1055/s-0042-1749819
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik

Kombinierte CT-Koronarangiographie und TAVI-Planung zum Ausschluss signifikanter koronarer Herzkrankheit: Zusätzlicher Nutzen der maschinenlernbasierten CT-FFR

Autoren

  • R Gohmann

    1   Herzzentrum Leipzig GmbH, Abteilung für Radiologie, Leipzig
  • K Pawelka

    2   Radiologie, Herzzentrum Leipzig, Leipzig
  • P Seitz

    2   Radiologie, Herzzentrum Leipzig, Leipzig
  • L Heiser

    2   Radiologie, Herzzentrum Leipzig, Leipzig
  • C Krieghoff

    2   Radiologie, Herzzentrum Leipzig, Leipzig
  • C Lücke

    2   Radiologie, Herzzentrum Leipzig, Leipzig
  • S Gottschling

    2   Radiologie, Herzzentrum Leipzig, Leipzig
  • M Abdel-Wahab

    3   Kardiologie, Herzzentrum Leipzig, Leipzig
  • M Gutberlet

    2   Radiologie, Herzzentrum Leipzig, Leipzig
 

Zielsetzung Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist eine häufige Komorbidität bei Patienten vor TAVI. Wenn eine signifikante KHK mit der CT-Koronarangiographie (cCTA) ausgeschlossen werden kann, kann eine zusätzliche Herzkatheteruntersuchung (HKU) vermieden werden. Ziel ist die Analyse der Eignung der aus der CT errechneten maschinenlernbasierten (ML)-basierten fraktionellen Flussreserve (CT-FFR) für eine weitere Verbesserung der diagnostischen Leistung der cCTA zum Ausschluss einer signifikanten KHK während der TAVI-Planung.

Material und Methoden 460 Patienten (79,6±7,4 Jahre), bei denen eine CT vor TAVI mit retrospektivem EKG-Gating des Herzens und High-Pitch-Scan des Gefäßzugangs erfolgte, wurden eingeschlossen. Die cCTAs wurden hinsichtlich einer signifikanter KHK bewertet. Patienten erhielten routinemäßig einer HKU (388/460), auf die nach Ermessen des Heart-Teams verzichtet wurde, wenn eine KHK in der cCTA (72/460) ausgeschlossen wurde. Bei cCTAs, bei denen eine KHK nicht ausgeschlossen werden konnte (CAD+) (n=272), wurde zusätzlich die ML-basierten CT-FFR durchgeführt.

Ergebnisse Die ML-basierte CT-FFR wurde bei 79,4% (216/272) aller CAD+-Patienten erfolgreich durchgeführt, wobei 17 Patienten korrekt als CAD-negativ reklassifiziert wurden. Bei 56 Patienten war die CT-FFR aufgrund schlechter Bildqualität (66,1%) oder anatomischer Varianten (33,9%) nicht durchführbar. Sen., Spz., PPW und NPW betrugen 94,9%, 52,0%, 52,2% bzw. 94,9%. Die zusätzliche Auswertung mit ML-basierter CT-FFR steigerte die Genauigkeit um Δ+3,4% (CAD+: Δ+6,0%) und erhöhte die Gesamtzahl der Untersuchungen, die negativ für KHK waren, auf 43,9% (202/460).

Schlußfolgerungen Die ML-basierte CT-FFR kann die diagnostische Leistung der cCTA weiter verbessern, indem sie einen erheblichen Anteil der TAVI-Patienten mit morphologischen Anzeichen einer obstruktiven KHK in der cCTA korrekt reklassifiziert. Dadurch hat die CT-FFR das Potenzial, die Notwendigkeit der HKU in dieser multimorbiden älteren Patientengruppe vor TAVI weiter zu reduzieren.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
29. August 2022

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