Rofo 2022; 194(S 01): S30
DOI: 10.1055/s-0042-1749838
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie (Vaskuläre Interventionen)

Strahlenfreie Implantation eines thorakalen Aortenstentgrafts mittels faseroptischen und elektromagnetischen Trackings: Eine Phantomstudie

Authors

  • M Sieren

    1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
  • S Jaeckle

    2   Fraunhofer Institut für digitale Medizin MEVIS, Bremen/Lübeck
  • T Eixmann

    3   Medizinisches Laserzentrum Lübeck gGmbH, Universität zu Lübeck, Lübeck
  • H Schulz-Hildebrandt

    3   Medizinisches Laserzentrum Lübeck gGmbH, Universität zu Lübeck, Lübeck
  • M Preuss

    4   Universitäres Herz- und Gefäßzentrum, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • V García-Vázquez

    5   Institut für Robotik und Kognitive Systeme, Universität zu Lübeck, Lübeck
  • E Stahlberg

    6   Klinik für Radiologie Neuroradiologie, SANA Klinik Lübeck, Lübeck
  • M Kleemann

    7   Klinik für Gefäß- und Endovaskuläre Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
  • J Barkhausen

    8   Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
  • J Goltz

    9   Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, SANA Klinik Lübeck, Lübeck
  • M Horn

    7   Klinik für Gefäß- und Endovaskuläre Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
 

Zielsetzung Die zur Navigation von endovaskulärem Fremdmaterial genutzte fluoroskopische Bildgebung birgt Gesundheitsrisiken. Strahlenfreie Trackingmethoden versprechen Abhilfe zu schaffen, müssen aber hohe klinische Anforderungen (z.B. Trackinggenauigkeit) erfüllen. Ziel der Studie war die strahlungsfreie Implantation eines thorakalen Aortenstentgrafts mittels einer neu entwickelten Kombination aus faseroptischen und elektromagnetischen (EM)-Sensoren im anthropomorphen Phantom.

Material und Methoden Über 3D-Druckverfahren wurde aus CTA-Daten eines Patienten mit thorakalem Aneurysma ein Phantom hergestellt. Ein Stentgraft-Applikationssystem wurde mit einer Fiber Bragg Gratings Faser und drei EM-Sensoren ausgestattet. Die Navigation und Implantation des Stentgrafts erfolgte ohne fluoroskopische Bildgebung durch drei erfahrene Interventionalisten. Der technische Erfolg der Prozedur wurde mittels digitaler Subtraktionsangiographie und CTA evaluiert. Die Genauigkeitsanalyse erfolgte an drei anatomischen Landmarken mittels 3D-Fusion fluoroskopischer Bilder. Für Applikationssystem und Stentgraft wurden die mittleren/maximalen Fehler±Standardabweichung [95 % Konfidenzintervall] bestimmt. Die drei Interventionisten bewerteten die Prozedur anhand eines Fragebogens.

Ergebnisse Die Implantation gelang mit technischem Erfolg. Der mittlere Tracking-Fehler betrug 2,8±1,3mm [1,8-3,9mm] für das Applikationssystem und 1,6±0,8mm [1,0-2,3mm] für den Stentgraft. Der maximale Fehler für Applikationssystem/Stentgraft betrug 5,3/4,1mm. Die Navigation/Implantation wurden als präzise und die Handhabung als gleichwertig mit herkömmlichen Stentgraft-Applikationssystemen bewertet.

Schlußfolgerungen Die Studie zeigt die erfolgreiche Stentgraftimplantation in der thorakalen Aortenaneurysma mit hoher Genauigkeit mittels einer neuartigen Kombination von Trackingtechnologien. Perspektivisch könnte dieses Ergebnis dazu beitragen, die Implantation von Stentgrafts zu erleichtern und die mit ionisierender Strahlung verbundenen Gesundheitsrisiken zu verringern.



Publication History

Article published online:
29 August 2022

© 2022. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany