Rofo 2022; 194(S 01): S38-S39
DOI: 10.1055/s-0042-1749863
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie

Brauchen wir Kontrastmittel, um den Therapieerfolg bei Rheumatoider Arthritis im MRT zu beurteilen?

M Frenken
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Radiologie, Düsseldorf
,
A Mewes
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
,
L Wilms
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
,
D Abrar
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
,
P Sewerin
3   Hiller Forschungszentrum und Poliklinik und Funktionsbereich für Rheumatologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
› Author Affiliations
 

Zielsetzung In dieser prospektiven Studie wurde der Stellenwert der Applikation Gadolinium-basierender Kontrastmittel im MRT in Hinblick auf die Beurteilung des Therapieansprechens bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) untersucht.

Material und Methoden Bei therapienaiven Patienten mit RA (n=31) wurde eine MRT-Diagnostik der Fingergelenke vor Therapiebeginn (t0) sowie 3 Monate (t1) und 6 Monate (t2) nach Therapiebeginn durchgeführt, die nach den Kriterien des RA-MRI-Scores (RAMRIS) für die Fingergrundgelenke bewertet wurde. Die Synovialitis als Untergruppe von RAMRIS wurde sowohl nach Kontrastmittelgabe als auch alternativ mittels nativer STIR-Sequenz beurteilt. Anhand des CRP-Wertes wurde ein mögliches Ansprechen auf die Behandlung und eine Remission dokumentiert. Das Ausmaß, in welchem der RAMRIS der Fingergelenke ein Prädiktor für das Behandlungsansprechen oder für eine Remission ist, wurde für beide MRT-Protokolle ermittelt.

Ergebnisse Der RAMRIS mit Kontrastmittelgabe war ein guter Prädiktor für das Ansprechen auf die Behandlung und für das Eintreten einer Remission zum Zeitpunkt t0 und t1 (Respondern/Non-Respondern: t0: p=0,0014, t1: p=0,016, Remission/Nicht-Remission: t0: p=0,092, t1: p=0,0037). Der STIR-basierte RAMRIS ohne Kontrastmittelgabe zeigte zu den gleichen Zeitpunkten ebenfalls Unterschiede zwischen Respondern/Non-Respondern sowie Remission und Nicht-Remission (Response: t0: p=0,001, t1: p=0,01, Remission: t0: p=0,087, t1: p=0,0023). Unabhängig von der Kontrastmittelgabe konnten 6 Monate nach Therapiebeginn keine signifikanten Unterschiede zwischen Respondern/Non-Respondern und Remission/Nicht-Remission anhand des RAMRIS festgestellt werden.

Schlußfolgerungen In Bezug auf den prädiktiven Wert für das Ansprechen auf die Behandlung oder eine Remission zeigte der RA-MRI-Score der Fingergelenke sowohl mit als auch ohne Kontrastmittelgabe eine ähnliche diagnostische Genauigkeit. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die native STIR-Sequenze eine Kontrastmittelgabe bei der RA-Bildgebung ersetzen könnte.



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Article published online:
29 August 2022

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