Rofo 2022; 194(S 01): S39
DOI: 10.1055/s-0042-1749864
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie

Echtzeit-Magnetresonanztomographie zur Beurteilung von Verletzungen des Ligamentum scapholunatum während der aktiven Handgelenksbewegung: Mehr als statische Bildgebung.

M L Wilms
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
L Radke
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
,
D Abrar
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
,
M Frenken
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
,
A Müller-Lutz
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
,
G Antoch
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
,
S Nebelung
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Klinische Standard-MRT-Sequenzen evaluieren das morphologische Erscheinungsbild einer Struktur, um deren Integrität zu beurteilen. Solche statischen MRT-Sequenzen können jedoch komplexere dynamische Instabilitätsmuster übersehen. Ziel dieser technischen Machbarkeitsstudie ist es daher, standardisierte Echtzeit-MRT Messungen an einem klinischen 1.5T-MRT zu implementieren und folglich die SL-Integrität als Funktion des Handgelenkswinkels zu quantifizieren.

Material und Methoden Nach systematischer Sequenzoptimierung (FLASH-Sequenz), wurden mit einem klinischen 1,5T-MRT, einer speziell angefertigten Bewegungsapparatur und einer zeitlichen Auflösung von 95ms/Bild Echtzeit-MRT-Messungen von zwei Patienten mit MR-arthrographisch bestätigten SL-Bandverletzungen (partielle und vollständige SL-Ruptur) sowie von zwei gematchten Probanden während kontinuierlicher aktiver Winkbewegungen (Radioulnarabduktion) des Handgelenks akquiriert. Auf Grundlage manueller Segmentierungen (300 Bilder/Handgelenk) wurden die SL-Spaltweiten als Funktion der Handgelenksposition über das gesamten Bewegungsausmaß bestimmt. Statische morphologische Sequenzen nach klinischem Standard dienten als Referenz. Der Student's t-Test wurde zur statistischen Auswertung verwendet.

Ergebnisse Über das gesamte Bewegungsausmaß waren die SL-Spaltweiten bei den Patienten signifikant größer als bei den Kontrollen (SL-Spaltbreiten: 3,4±1,2 mm [Patienten], 1,6±0,4 mm [Kontrollen], p<0,001), insbesondere bei maximaler radialer Abduktion, und wiesen deutlich unterschiedliche Bewegungsmuster und -bahnen auf.

Schlußfolgerungen Mittels optimierter Echtzeit-MRT, standardisierter aktiver radioulnarer Bewegung und fortschrittlicher Bildnachbearbeitung können Konfigurationsänderungen des proximalen Karpus unter Bewegung visualisiert und quantifiziert werden. Veränderte SL-Spaltweiten wurden als Funktion des Handgelenkswinkels und im Zusammenhang mit dem Ausmaß der SL-Bandverletzung nachgewiesen und können als Surrogat für die Karpusintegrität und -funktion dienen.



Publication History

Article published online:
29 August 2022

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