Rofo 2022; 194(S 01): S47-S48
DOI: 10.1055/s-0042-1749889
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Pädiatrische Radiologie

Doppler-Ultraschall (DUS)-getriggerte fetale Herz-MRT zur Diagnose komplexer Herzfehler bei 3 Tesla: Klinische Etablierung und diagnostische Wertigkeit

T Vollbrecht
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
C Hart
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
U Herberg
2   Uniklinikum Bonn, Abteilung für Kinderkardiologie, Bonn
,
C Katemann
3   Philips GmbH Market DACH, Hamburg
,
S Zhang
3   Philips GmbH Market DACH, Hamburg
,
A Isaak
4   Uniklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
N Mesropyan
4   Uniklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
D Kravchenko
4   Uniklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
M L Bischoff
4   Uniklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
C C Pieper
4   Uniklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
D Kütting
4   Uniklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
B Faridi
5   Uniklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Bonn
,
U Attenberger
4   Uniklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
,
A Geipel
5   Uniklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Bonn
,
A J Luetkens
4   Uniklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Klinische Etablierung Doppler-Ultraschall(DUS)-getriggerter fetaler Herz-MRT und Vergleich der diagnostischen Wertigkeit mit fetaler Echokardiographie für die pränatale Diagnostik von Feten mit komplexen Herzfehlern.

Material und Methoden Nach technisch-praktischer Etablierung (inkl. Feldstärkenwahl, Protokollentwicklung inkl. hochaufgelöster bSSFP-Cine, Optimierung von Lagerung und DUS-Positionierung) wurden 14 Feten (Median: 35. SSW, Range: 32. SSW- 37. SSW) mit Verdacht auf komplexen Herzfehler prospektiv in die Studie eingeschlossen. Die Bildqualität wurde bestimmt (4-Punkte-Skala von 1=nicht diagnostisch bis 4=exzellent). Nach echokardiographischer Untersuchung erfolgte am selben Tag die fetale Herz-MRT. Aus der Beurteilung 23 anatomischer Merkmale (Situs, Konkordanz etc.) wurde geblindet je Modalität eine Diagnose gestellt. Beide Methoden wurden mit dem postnatalen Referenzbefund verglichen und Unterschiede hinsichtlich Sensitivität und Spezifität mit dem McNemar-Test überprüft.

Ergebnisse Die fetale Herz-MRT konnte in allen Fällen erfolgreich durchgeführt werden. Die mittlere Bildqualität lag bei 3,0. Hinsichtlich der Detektion pathologischer Merkmale erreichte die fetale Herz-MRT eine Sensitivität von 81% (95%-Konfidenzintervall [KI]: 65-91%) und die fetale Echokardiographie eine Sensitivität von 69% (95%-KI: 51-82%, p=0,125). Die Spezifität lag respektive bei 99% (95%-KI: 0-100%) und 98% (95%-KI: 1-99%, p=0,625). Alle MRT-Diagnosen konnten postnatal bestätigt werden. In einem Fall mit Verdacht auf d-TGA ausweislich der Echokardiographie konnte mittels MRT die postnatal bestätigte Diagnose eines Situs inversus mit Levoversio cordis und ccTGA gestellt werden.

Schlußfolgerungen Die Etablierung DUS-getriggerter bSSFP-Cine-Bildgebung ermöglicht die komfortable Anwendung der fetalen Herz-MRT in der klinischen Routine. Die fetale Herz-MRT ermöglicht die zuverlässige pränatale Diagnose komplexer Herzfehler und in Einzelfällen einen zusätzlichen diagnostischen Nutzen im Vergleich zu der fetalen Echokardiographie.



Publication History

Article published online:
29 August 2022

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