Rofo 2022; 194(S 01): S53
DOI: 10.1055/s-0042-1749904
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie / Urogenitaldiagnostik

Verbesserung der Diagnostik myelomspezifischer Nierenveränderungen durch funktionelle MRT-Biomarker

Authors

  • B Valentin

    1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagn. u. Interv. Radiologie, Düsseldorf
  • R Zukovs

    2   Klinik für Hämatologie, Onkologie und klinische Immunologie, Uniklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • L Prehm

    3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • T Thiel

    3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • J H Wittsack

    3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • A Boquoi

    2   Klinik für Hämatologie, Onkologie und klinische Immunologie, Uniklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • R Fenk

    2   Klinik für Hämatologie, Onkologie und klinische Immunologie, Uniklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • A Ljimani

    3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
 

Zielsetzung Klassifizierung von Nierenveränderungen unter multiplem Myelom (MM) mittels multiparametrischer funktioneller Nieren-MRT (mpMRT).

Material und Methoden 37 MM-Patienten und 10 altersgleiche gesunde Probanden ohne Nierenschäden in der Vorgeschichte wurden mit einem 3T-Ganzkörper-MR-Scanner (MAGNETOM Prisma, Siemens Healthineers, Deutschland) mittels eines mpMRT-Protokolls untersucht. Folgende Sequenzen wurden angewendet: diffusionsgewichtete Bildgebung (DWI (ADC) und DTI (FA)), arterielles Spin-Labeling (ASL) und Blood Oxygenation Level Dependent (BOLD). Die häufig verwendeten klinischen Parameter, einschließlich der glomerulären Filtrationsrate (eGFR), der 24-Stunden-Gesamtproteinurie (TPU), des Serumalbumins, der betroffenen Immunglobuline (IG) und der freien Leichtketten (FLCs) wurden mit den mpMRT-Parametern korreliert. Anschließend wurden die Patienten anhand ihrer durch das MM bedingten Nierenschädigung in Gruppen eingeteilt.

Ergebnisse Alle untersuchten Parameter korrelierten signifikant mit der eGFR (p<0,05). Bei MM-Patienten korrelierte die medulläre BOLD signifikant mit IG und FLCs, sowie die medulläre FA signifikant mit TPU und IG (p<0,05). Ein signifikanter Unterschied zwischen den mittleren medullären BOLD-, ASL- und FA-Werten konnte bei MM-Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz im Vergleich zu weniger beeinträchtigten MM-Patienten nachgewiesen werden. Die BOLD-, medulläre ADC- und FA-Werte gesunder Probanden unterschieden sich signifikant von denen der MM-Patienten.

Schlußfolgerungen Die mpMRI weist eine gute Korrelation mit häufig verwendeten klinischen Parametern zur Bewertung MM-spezifischer Nierenveränderungen auf. Insbesondere die Möglichkeit, zwischen leichten und schweren MM-Nierenschäden zu unterscheiden, deutet darauf hin, dass die mpMRT ein wichtiges diagnostisches Instrument zur Beurteilung MM-spezifischer Nierenveränderungen und deren frühzeitiger Erkennung sein könnte.



Publication History

Article published online:
29 August 2022

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