Rofo 2022; 194(S 01): S56
DOI: 10.1055/s-0042-1749914
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie / Urogenitaldiagnostik

Detektion und Größenmessungen von Nierensteinen in virtuell-nativen Rekonstruktionen (VNR) aus der Spektral-Detektor-Computertomographie (SDCT)

Authors

  • P R Reimer

    1   Uniklinik Köln, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
  • H Zaytoun

    2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Köln, Köln
  • K Klein

    2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Köln, Köln
  • K Sonnabend

    2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Köln, Köln
  • S Lennartz

    2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Köln, Köln
  • D Zopfs

    2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Köln, Köln
  • N Fischer

    3   Klinik Urologie, Uniklinik Köln, Köln
  • D Maintz

    2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Köln, Köln
  • N Große-Hokamp

    2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Köln, Köln
 

Zielsetzung Frühere Studien haben gezeigt, dass Split-Bolus-Protokolle mittels VNR aus der SDCT die Strahlendosis bei Patienten mit Urolithiasis deutlich verringern können. Ziel der Arbeit war es die Auswirkungen der umgebenden Dichtewerte und Strahlendosis auf die Detektionsrate und Größenmessung zu untersuchen.

Material und Methoden 92 Nierensteine mit unterschiedlicher Größe (3–14mm) und Zusammensetzung wurden in einem semi-anthropomorphischen Phantom platziert. Es wurden Scans mit 7 unterschiedlichen Kontrastmittel/Wasser-Lösungen mit zunehmenden Dichtewerten (0-1500HU) und Strahlendosen (CTDIvol: 2mGy, 10mGy) akquiriert. Als Referenz wurde die Steingröße manuell mittels eines digitalen Messschiebers bestimmt (Man-M). Konventionelle Bilder (CI) und VNR wurden rekonstruiert. Die Bilder wurden auf die Sichtbarkeit der Steine analysiert. Zur Berechnung der Steingröße wurden alle in den Bildern detektierbare Steine semi-automatisch, Grenzwert-basiert segmentiert.

Ergebnisse Alle Steine wurden in Wasser in den CI und der 200HU-Lösung in den VNR detektiert. Ab 400HU sank die Detektionsrate in den VNR kontinuierlich ab und war ab 600HU signifikant niedriger als in Wasser (94.0%vs.100.0%, p<0.05). Die Detektionsrate war dabei in allen Lösungen im Hochdosisprotokoll höher verglichen mit dem Niedrigdosisprotokoll mit Erreichen einer Signifikanz ab 800HU (800HU: 90.2%vs.75.0%, p<0.001). Im Vergleich zu Man-M wurde die Steingröße in den VNR generell signifikant überschätzt (6.6±2.8vs.7.0±3.5mm, p<0.001). Im Hochdosisprotokoll zeigte sich tendenziell eine bessere Korrelation als im Niedrigdosisprotokoll (r=0.62–0.83 vs. r=0.41–0.76).

Schlußfolgerungen Detektion und Größenmessungen von Nierensteinen sind in VNR durchführbar. Die Detektionsrate der Nierensteine ist dabei abhängig von den umgebenden Dichtewerten und der Strahlendosis. Bei zunehmenden Dichtwerten und geringerer Strahlendosis sinkt die Detektionsrate. Größenmessungen der Nierensteine in VNR neigen dazu die manuell gemessene Größe von Nierensteinen zu überschätzen.



Publication History

Article published online:
29 August 2022

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