Rofo 2022; 194(S 01): S63
DOI: 10.1055/s-0042-1749934
Abstract
Poster (Wissenschaft)
Thoraxradiologie

Automatische Segmentierung der peripheren Pulmonalarterien und -venen für die Diagnose der Pulmonalen Hypertonie

Authors

  • J R Gertz

    1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
  • M Pienn

    2   Ludwig Boltzmann Institute Lung Vascular Research, Graz
  • F Gerhardt

    3   Klinik III für Innere Medizin – Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin, Uniklinik Köln, Köln
  • P R Reimer

    4   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Köln, Köln
  • R J Kröger

    5   Institut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Johannes Wesling Universitätsklinikum, Bochum
  • D Maintz

    4   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Köln, Köln
  • S Rosenkranz

    3   Klinik III für Innere Medizin – Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin, Uniklinik Köln, Köln
  • H Olschewski

    6   Ludwig Boltzmann Institute Lung Vacular Research, Graz
  • C A Bunck

    4   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Köln, Köln
 

Zielsetzung Evaluation der Anwendbarkeit und des diagnostischen Mehrwerts einer automatischen Segmentierung der peripheren Pulmonalarterien und -venen für die nicht-invasive Diagnose der Pulmonalen Hypertonie (PH).

Material und Methoden Diese retrospektive Studie schloss 150 konsekutive Patienten mit invasiv mittels Rechtsherzkatheter diagnostizierter PH und 18 Patienten mit einem invasiven PH-Ausschluss ein, die eine CT-Pulmonalangiographie erhielten. Periphere pulmonale Gefäße mit einem Durchmesser zwischen 2 und 10 mm wurden extrahiert und mit einer in-house entwickelten, vollautomatischen Software als entweder Arterien oder Venen gekennzeichnet. Alle Segmentierungen wurden von einem Radiologen auf Subsegmentbasis validiert. Der größte aixale Durchmesser des Truncus pulmonalis (DPA) und der Aorta (DAo) wurden manuell bestimmt. Die diagnostische Genauigkeit der Anzahl der Gefäßsegmente wurde bewertet und mit der diagnostischen Genauigkeit des DPA und des DPA/DAo-Verhältnisses verglichen.

Ergebnisse Die automatische Arterien-Venen-Separation erreichte eine mediane Übereinstimmung mit dem Radiologen von 87%. 49 Patienten (29%) wurden aufgrund einer Fehlkennzeichnung von >20 % von der Analyse ausgeschlossen. Bei Patienten mit PH war das Verhältnis zwischen der Anzahl der peripheren Arterien und Venen mit einem Durchmesser von 6-10 mm im Vergleich zu gesunden Kontrollen signifikant erhöht (p=0,008). Sowohl der DPA als auch das DPA/DAo-Verhältnis waren bei Patienten mit PH signifikant erhöht (jeweils, p<0,001). Das Verhältnis zwischen Arterien und Venen mit einem Gefäßdurchmesser von 6-10 mm ermöglichte die genaue Diagnose einer PH (AUC: 0,74, 95%-CI, 0,61–0,87). Die Ergänzung dieses Parameters zum DPA oder dem DPA/DAo-Verhältnis konnte die diagnostische Genauigkeit jedoch nicht verbessern.

Schlußfolgerungen Bei der PH kommt es zu einer Zunahme der großen peripheren Pulmonalarterien. Dies könnte potenziell als ein zusätzlicher nicht-invasiver Surrogatparameter für das Screening auf eine PH genutzt werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
29. August 2022

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