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DOI: 10.1055/s-0042-1749966
SARS-CoV-2-induzierter Zilienverlust im syrischen Goldhamster Modell von COVID-19
Einleitung Respiratorische Viren führen durch diverse Pathomechanismen zu einer Schädigung motiler Zilien, was das Vordringen in tiefere Atemwege begünstigt. Auch SARS-CoV-2 führt zu einem Zilienverlust, der genaue Mechanismus ist jedoch noch nicht vollständig geklärt. Die Studie dient der Erforschung der Pathogenese der SARS-CoV-2-induzierten Zilienschädigung im Hamstermodell.
Material und Methoden SARS-CoV-2 infizierte Hamster wurden an 1, 3, 6 und 14 Tagen nach Infektion euthanasiert. Gewebeproben aus der Trachea wurden mittels Histologie, Immunhistologie, Transmission- und Rasterelektronenmikroskopie untersucht.
Befunde Die Hamster zeigten eine transiente Infektion ziliierter Zellen, die mit einer lymphohistiozytären und heterophilen Tracheitis sowie mit einzelnen Zelluntergängen assoziiert war. Die Infektion führte zu einem hochgradigen Zilienverlust, der ultrastrukturell durch eine Internalisierung von Axonemen gekennzeichnet war. Nach 14 Tagen war eine Regeneration des Zilienbesatzes zu beobachten, allerdings fanden sich ultrastrukturelle Veränderungen, die auf eine sekundäre Dyskinesie hinweisen.
Schlussfolgerung SARS-CoV-2 führt zu einem transienten Zilienverlust sowie Veränderungen der Zilienstruktur, was wahrscheinlich zu einer verstärkten Infektion der tieferen Atemwege beiträgt und sekundäre Infektionen begünstigt.
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Publication History
Article published online:
07 July 2022
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Georg Thieme Verlag KG
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