Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere 2022; 50(03): 212
DOI: 10.1055/s-0042-1749969
Abstract
Posterpräsentationen
Großtiere

Faziale Pyämie bei Saugferkeln

L Jubran
1   Institut für Pathologie, Tierärztliche Hochschule Hannover
,
M Peters
2   Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Westfalen, Arnsberg
,
P Wohlsein
1   Institut für Pathologie, Tierärztliche Hochschule Hannover
› Author Affiliations
 

Einleitung Die faziale Pyämie/Nekrose tritt bei Saugferkeln durch bakterielle Wundinfektionen (z. B. unsachgemäßes Zähnekürzen, Bisswunden) beispielsweise mit toxinbildenden Pasteurellen, Escherichia (E.) coli u. a. auf. Sie ist durch eine ulzerativ-nekrotisierende Dermatitis und Phlegmone am Kopf mit konsekutiver Sepsis gekennzeichnet.

Material und Methoden Drei spontan verendete und zwei euthanasierte Ferkel aus zwei Beständen wurden obduziert und Gewebeproben histologisch und mikrobiologisch untersucht.

Befunde Makroskopisch bestanden eine Zyanose und Ödem vor allem der Kopfhaut sowie eine Lymphadenopathie. Histologisch lagen eine phlegmonöse Dermatitis mit Ulzerationen, Gefäßthromben und intraläsionalen Bakterien vor. Bakteriologisch wurde bei den drei verendeten Tieren in Lunge und Gehirn Pasteurella multocida (Kapseltyp F) und bei den euthanasierten Ferkeln in Unterhaut, Lymphknoten, Lunge und Gehirn E. coli isoliert.

Schlussfolgerungen Die Befunde entsprechen dem Krankheitsbild der fazialen Pyämie/Nekrose der Sauferkel. Sie wird vor allem in großen Würfen und gleichzeitigem Milchmangel der Sau beobachtet, da es dann zu Bissverletzungen bei schwächeren Ferkeln kommt. Prophylaktisch ist ein korrektes und rechtskonformes Kürzen der Zahnspitzen von Saugferkeln essentiell.



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Article published online:
07 July 2022

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