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DOI: 10.1055/s-0042-1749974
Immunhistochemische Charakterisierung eines bilateralen Seminoms beim Brillenpinguin
Einleitung Seminome sind testikuläre Neoplasien ausgehend von Keimepithelzellen und wurden in Vögeln bisher nur in Hühnern, Enten, Wachteln, Perlhühnern sowie Tauben beobachtet. Bei Pinguinen ist jedoch bisher nur wenig über testikuläre Neoplasien bekannt.
Material und Methoden Zur Untersuchung lag ein 30-jähriger und 4,5 kg schwerer Brillenpinguin aus dem Zoo Hannover vor. Das Tier wurde makroskopisch, histologisch sowie immunhistochemisch untersucht. Zur immunhistochemischen Charakterisierung neoplastischer Zellen wurden folgende Antikörper angewandt: Vimentin, Desmin, Melan-A, c-Kit und neuronenspezifische Enolase (NSE).
Befunde Bei der histologischen Untersuchung stellten sich die makroskopisch bilateral vergrößerten Hoden als maligne Seminome mit Lymphozyteninfiltration dar. Immunhistochemisch zeigten neoplastische Zellen eine membranassoziierte Expression von c-Kit.
Schlussfolgerungen Die histologischen Befunde und die immunhistochemische Expression von c-Kit neoplastischer Zellen spricht für das Vorliegen eines bilateralen Seminoms. Diese Neoplasie wurde in der Literatur bei Pinguinen bisher nicht beschrieben.
Publication History
Article published online:
07 July 2022
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