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DOI: 10.1055/s-0042-1749980
Tödliche Herpesvirusinfektion bei Zwergseidenäffchen
Einleitung Infektionen mit dem humanen Herpes Simplex Virus Typ 1 (HSV-1) sind beim Menschen sehr häufig und in der Regel ungefährlich. Gleichermaßen verursacht HSV-1 bei Altweltaffen meist nur milde klinische Verläufe. Demgegenüber können HSV-1-Infektionen bei Neuweltaffen wie Tamarinen, Nachtaffen, Marmosetten und Weißkopfsakis zu einer letalen Meningoenzephalitis oder Hepatitis führen.
Material und Methoden Zwei adulte, männliche Zwergseidenäffchen wurden nach Auftreten starker neurologischer Symptome euthanasiert, seziert und histologisch, untersucht. Zum Erregernachweis wurden eine Immunhistologie und eine PCR durchgeführt.
Befunde Tier 1: Anisokorie, Meningoenzephalitis mit neuronalen Nekrosen und intranukleären Einschlusskörperchen, Perikarditis mit myokardialen Nekrosen. Tier 2: Anisokorie, Lebernekrosen mit intranukleären Einschlusskörperchen, Vaskulitis. Bei beiden Tieren wurde mittels PCR und Immunhistologie HSV-1 nachgewiesen.
Schlussfolgerungen Menschen mit durch HSV-1 induzierten Schleimhautläsionen müssen strikte Hygieneregeln beachten, um schwere generalisierte bis tödliche Erkrankungen bei nicht-menschlichen Primaten zu verhindern. Darüber hinaus wurden tödliche Verläufe auch bei Meerschweinchen und Kaninchen im Zusammenhang mit HSV-1-Infektionen beschrieben.
Publication History
Article published online:
07 July 2022
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Georg Thieme Verlag KG
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