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DOI: 10.1055/s-0042-1754090
Was bedeuten Krisen für Angehörige in der palliativen ambulanten Versorgung und welche Faktoren beeinflussen deren Entstehung?
Authors
Hintergrund Krisen in der palliativen ambulanten Versorgung führen zu oftmals vermeidbaren Rettungsdiensteinsätzen und Krankenhausaufenthalten.
Der Fokus bisheriger Studien liegt überwiegend auf der quantitativen Darstellung von Krankenhauseinweisungen und Notarzteinsätzen in der palliativen Versorgung. Die Mikroebene von Krisen in der palliativen ambulanten Versorgung wurde bisher unzureichend untersucht. Ziel ist die Exploration von Faktoren, die die Entstehung einer Krise in der palliativen ambulanten Versorgung beeinflussen
Methode Methoden: explorativ-sequentielles Mixed Methods Design:
1. Episodische Interviews mit mindestens 20 erwachsenen Angehörigen ambulant palliativer Patienten aus Oberbayern, analysiert anhand thematischer Kodierung zur Ermittlung von Krisen in der palliativen ambulanten Versorgung und Analyse beeinflussender Faktoren.
2. Basierend auf den Ergebnissen der Interviews quantitative Erhebung mit mindestens 164 Teilnehmer*innen zur Hypothesenprüfung.
Ergebnisse Ergebnisse: Die Rekrutierung für die qualitative Erhebung startete 09/21. Bisher wurden sechs Teilnehmer*innen interviewt (5 w; Durchschnittsalter 50,8 J).Vier Teilnehmer*innen hatten bereits vorher Erfahrungen mit Tod und Sterben. Hierbei wurden die Länge des Sterbeprozesses, die belastende Care Arbeit, die rapide Verschlechterung des Allgemeinzustandes sowie die Hilflosigkeit bei Atemnot als Krisen benannt. Als beeinflussende Faktoren wurden fehlende Beratung und Aufklärung bezüglich der palliativen Versorgung, häufiger Personalwechsel, fehlende Absprachen zwischen Dienstleistern, unzureichende Verteilung der Care Arbeit zulasten weiblicher Angehöriger, mangelnde Erreichbarkeit behandelnder Ärzte, das Gefühl, mit der Verantwortung alleine gelassen zu werden sowie der falsche Umgang mit Schmerzmitteln und Anxiolytika thematisiert.
Schlussfolgerung Voraussichtliche Dauer der qualitativen Rekrutierung bis 04/22. Erwartet werden weitere Erkenntnisse bezüglich der Unterschiede der Krisendefinitionen und beeinflussenden Faktoren in Kontrastgruppen, welche neue Impulse für Forschung und Praxis in Palliative Care liefern werden.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
31. August 2022
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