Klin Padiatr 2022; 234(05): 339
DOI: 10.1055/s-0042-1754499
Abstracts
Poster
Poster Walk 3: Seltene Erkrankungen (PCD, ChILD und andere)

Fettsäureprofil und bronchiale Entzündung bei Patienten mit Bronchiolitis obliterans

SP Jerkic
1   Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Frankfurt, Allergologie, Pneumologie und Mukoviszidose, Frankfurt am Main, Germany
,
L Bächle
1   Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Frankfurt, Allergologie, Pneumologie und Mukoviszidose, Frankfurt am Main, Germany
,
J Trischler
1   Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Frankfurt, Allergologie, Pneumologie und Mukoviszidose, Frankfurt am Main, Germany
,
R Schubert
1   Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Frankfurt, Allergologie, Pneumologie und Mukoviszidose, Frankfurt am Main, Germany
,
S Zielen
1   Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Frankfurt, Allergologie, Pneumologie und Mukoviszidose, Frankfurt am Main, Germany
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Einleitung Bronchiolitis obliterans (BO) ist eine seltene, chronische Lungenerkrankung, die zu einer Obliteration der kleinen Atemwege führt. BO entsteht durch einen Insult z.B. postinfektiös oder nach einer Stammzelltransplantation und führt zu einer persistierenden, neutrophilen Inflammation mit epithelialer Schädigung in den kleinen Atemwegen. Durch die Freisetzung verschiedener Entzündungsmediatoren, Interleukine als auch bestimmte Fettsäurederivate, entsteht ein pro-inflammatorisches Umfeld, welches die vollständige Resolution der Inflammation verhindert.

Methode Es wurden 25 Patienten mit BO im Alter von 7-39 Jahren (Median: 13 Jahre) und 12 Kontrollen im Alter von 22-31 Jahren (Median: 24 Jahre) eingeschlossen. Alle Probanden erhielten eine Spirometrie, eine Bodyplethysmographie sowie eine Lung-Clearance Index (LCI)-Messung. Es erfolgte eine Sputumanalyse mit Zelldifferenzierung und die Messung proinflammatorischer Zytokine. Das Fettsäureprofil wurde mittels kapillärer Gaschromatographie im Serum und Sputum der Probanden bestimmt.

Ergebnis Bei den BO Patienten waren FVC, FEV1, FEV1/FVC und MEF 25 signifikant eingeschränkt und RV, RV/TLC sowie LCI signifikant erhöht. Im Sputum fanden sich signifikant erhöhte Neutrophile sowie erhöhte Konzentrationen von IL-6 und IL-8. Das Fettsäureprofil zeigte eine signifikante Erhöhung der Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure (AA) und der Omega-3-Fettsäure n-3 Docosahexaensäure (DPA). Sowohl im Sputum als auch im Serum der Patienten war die Ratio von AA zu DHA signifikant erhöht.

Schlussfolgerung Die Verschiebung der Ratio von AA zu DHA mit relativem Überschuss an AA führt zu einem pro-inflammatorischen Umfeld, das die persistierende Inflammation bei BO begünstigt und durch den relativen Mangel an DHA zu einer mangelhaften Resolution dieser Inflammation führt. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um den Einfluss der Fettsäuren als Entzündungsmediatoren bei BO zu erfassen und somit weitere therapeutische und protektive Möglichkeiten zu entwickeln.



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Article published online:
21 September 2022

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