Z Gastroenterol 2022; 60(08): e586
DOI: 10.1055/s-0042-1754971
Abstracts | DGVS/DGAV
Endoskopie
Endoskopische Therapie von Leckagen und Fisteln
Donnerstag, 15. September 2022, 10:40 – 12:24, Saal 8

Endoskopische Anastomosenrevision mit Linearstapler: eine innovative Behandlungsalternative für die persistierende Anastomosenstenose im Rektum

K Kouladouros
1   Universitätsmedizin Mannheim, Zentrale Interdisziplinäre Endoskopie, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland
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G Kähler
1   Universitätsmedizin Mannheim, Zentrale Interdisziplinäre Endoskopie, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland
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Einleitung Die narbige Stenose der Rektumanastomose ist eine seltene, aber hartnäckige Komplikation nach kolorektalen Resektionen. Die endoskopische Therapie mittels Ballondilatation ist die Therapie der Wahl, bei Therapieversagen dieser Methode ist allerdings in der Regel eine operative Neuanlage der Anastomose notwendig.

Ziele Ziel unserer Arbeit ist die Ergebnisse der endoskopischen Anastomosenrevision mit Linearstapler, einer innovativen Behandlungsalternative für persistierenden Anastomosenstenosen im Rektum, vorzustellen.

Methodik Wir haben retrospektiv alle Patienten analysiert, die in unserer Abteilung mit dieser Methode zwischen 2004 und 2021 behandelt wurden. Die Indikation war eine persistierende Anastomosenstenose im Rektum mit geeigneter Anatomie, die eine adäquate Platzierung des Linearstaplers erlaubt. Der Stapler wurde parallel zu dem 4,9mm-Endoskop transanal eingeführt. Die eine Branche wurde unter endoskopischer Sicht durch die Anastomose platziert. Die andere kam entweder auf der aboralen Seite der Anastomose bzw. im blinden Schenkel des Rektums zu liegen. Der Stapler wurde dann geschlossen und das Gewebe durchtrennt. Diese Schritte wurden nach Bedarf bis zur adäquaten Erweiterung der Anastomose wiederholt.

Ergebnis In dem Zeitraum unserer Analyse wurden insgesamt 12 Prozeduren bei 10 Patienten durchgeführt. Die vorausgegangene Operation war eine tiefe anteriore Rektumresektion in 7 Fällen, eine Sigmaresektion in 1 Fall und eine Proktokolektomie mit Pouchanlage in 2 Fällen. Bei allen Patienten war die wiederholte Ballondilatation der Stenose erfolgslos. Die endoskopische Anastomosenrevision mit dem Linearstapler konnte problemlos bei 9 Patienten durchgeführt werden. Bei 1 Patienten war die adäquate Platzierung des Staplers aufgrund der Geometrie der Anastomose nicht möglich. Bei 7 Patienten konnte eine ausreichende Erweiterung der Anastomose nach der Erstbehandlung erzielt werden. In 2 Fällen wurde die Prozedur 2 bzw. 3 Monate später wiederholt, um ein ausreichendes Lumen zu gewährleisten. Alle Patienten waren nach der Therapie beschwerdefrei und es sind keine Komplikationen und keine Rezidiv-Stenosen aufgetreten.

Schlussfolgerung Die endoskopische Anastomosenrevision mit Linearspalper ist eine wertvolle Alternative für die Behandlung von persistierenden Anastomosenstenosen mit geeigneter Anatomie im Rektum und kann zu einer adäquaten und dauerhaften Beschwerdebesserung führen und somit dem Patienten eine operative Revision ersparen.



Publication History

Article published online:
19 August 2022

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