Osteologie 2022; 31(03): 206-207
DOI: 10.1055/s-0042-1755862
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Densitometrie mittels QCT. Potenzielle Fehlerquellen eines diagnostischen Verfahrens

Authors

  • Isa Feist-Pagenstert

    1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Muskuloskelettales Universitätszentrum München, Schwerpunkt Osteologie, München
  • Andrea Baur-Melnyk

    2   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Radiologie, Muskuloskelettale Radiologie, München
  • Eduard Kraft

    3   Ludwig-Maximilians-Universität München, MUM, Schwerpunkt Physikalische Medizin, München
  • Bernd Wegener

    4   Ludwig-Maximilians-Universität München, MUM, Schwerpunkt Wirbelsäule, München
  • Elena Böhm

    5   Ludwig-Maximilians-Universität München, MUM, München
 

Einleitung Die Quantitative Computertomografie (QCT) findet im klinischen Alltag auf Grund der dreidimensionalen Einschätzung des Knochenmineralgehalts (BMD) und der separaten Beurteilung von trabekulärer und kortikaler Struktur häufig Anwendung. Ein Ausschluss von Wirbelkörpern mit sklerotischen trabekulären Arealen erlaubt eine präzise Densitometrie.

Methode Es erfolgten Analysen von 376 QCTs, die im Zeitraum 2010 bis 2020 an Geräten des Herstellers (HST) 1 (n=299), sowie des HST2 (n=77) durchgeführt wurden. Die Densitometrien wurden retrospektiv eingesehen, trabekuläre Wirbelkörperregionen mit visuell detektierbaren Kalzifizierungen oder Deformitäten ausgeschlossen, ferner der durchschnittliche BMD der herangezogenen Wirbelkörper berechnet. Die erstellten Knochendichteauswertungen wurden mit radiologischen Befunden und automatisch generierten Geräteergebnissen verglichen. Zur statistischen Auswertung der Daten wurden unter anderem die Korrelationsanalyse nach Pearson, sowie die ROC Analyse zur Berechnung der AUC herangezogen. Die Studienpopulation wurde gemäß der unterschiedlichen CT Geräte in eine HST1- und HST2-Gruppe eingeteilt.

Ergebnisse Die retrospektive QCT-Auswertung des trabekulären BMD korrelierte stark mit den radiologischen Befunden, sowie mit der automatisch generierten Geräteauswertung. Alle Auswertungen des trabekulären BMD konnten Patienten mit pathologischen Frakturen als solche mit erniedrigter Knochendichte detektieren. Eigene Ergebnisse der QCT unter Ausschluss sichtbarer sklerotischer Areale konnten mit größerer Sicherheit das Vorliegen pathologischer Frakturen anzeigen. Es ergaben sich AUC von 0,685 (retrospektive Auswertung der QCT), wie 0,678 (radiologische Befunde ROC Analysen zur Berechnung der Spezifität der Untersuchungsmethode bezüglich des Vorliegens von osteoporotischen Frakturen ergaben in der HST1-Gruppe eine AUC von 0,685, in der HST2-Gruppe eine AUC von 0,592. Analysen der kortikalen Knochendichte der HST1-Gruppe zeigten moderate positive Korrelationen mit allen Messergebnissen der trabekulären Strukturen. Es berechnete sich ein AUC von 0,619 der ROC Analysen bezüglich des Vorliegens einer pathologischen Fraktur.

Diskussion Sklerotisch veränderte Regionen der trabekulären Knochenstruktur stellen potenzielle Fehlerquellen dar, welche zu einer Überschätzung der reellen Knochendichte führen können. Unabhängig erstellte Befunde der QCT unseres Studienkollektivs zeigten, dass Messungen des HST 1-Gerätes – im Vergleich zu HST2-Messungen – als präziser bezüglich des Auftretens pathologischer Frakturen eingestuft werden können. Die Betrachtung der kortikalen Struktur könnte sich in Bezug der Einschätzung des Frakturrisikos als hilfreich erweisen.

Keywords QCT, Osteoporose, Knochendichte

Korrespondenzadresse Isa Feist-Pagenstert, Ludwig-Maximilians-Universität München, Muskuloskelettales Universitätszentrum München, Schwerpunkt Osteologie, Marchioninistr.15, 81377 München, Deutschland, E-Mail: isa.pagenstert@med.uni-muenchen.de



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Article published online:
08 September 2022

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