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DOI: 10.1055/s-0042-1755898
Osteoprotektion unter androgendeprivativer Therapie beim knochenmetastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC): Ergebnisse einer Umfrage von d-uo
Autoren
Einleitung Patienten mit einem ossär metastasierten Prostatakarzinom (PCa) und androgendeprivativer Therapie (ADT) haben oftmals eine reduzierte Knochendichte. Im Stadium der Kastrationsresistenz (CRPC) weist eine relevante Patientenzahl eine zusätzlich reduzierte Knochendichte und somit ein erheblich erhöhtes Risiko für das Erleben von skeletal-related events (SRE) auf. Unter einer osteoprotektiven Therapie mit Denosumab oder einem Bisphosphonat kann die Knochendichte bei diesen Patienten sogar zunehmen. Eindeutige Leitlinienempfehlungen liegen vor. In der vorliegenden Arbeit haben wir die Versorgungssituation in urologischen Praxen untersucht.
Methode Im Rahmen einer fragebogenbasierten Untersuchung unter Mitgliedern von d-uo wurden zunächst alle Patienten mit einem histologisch gesicherten PCa, die im Zeitraum von einem Jahr mindestens einmal in der jeweiligen Praxis vorstellig geworden waren, gesucht. Für die weitere Analyse wurden alle Patienten mit einem knochenmetastasierten mCRPC betrachtet. Weitere Fragen betrafen Beginn, Art und Dauer einer osteoprotektiven Therapie sowie die zusätzliche Gabe von Calcium und Vitamin D.
Ergebnisse Im Zeitraum von einem Jahr wurden in 15 Praxen insgesamt 3.692 Patienten mit einem PCa gesehen. Von diesen 3.692 Patienten mit einem PCa hatten 410 Patienten (11,1%) ein knochenmetastasiertes mCRPC. Eine osteoprotektive Therapie wurde bei 274/410 Patienten (66,4%) mit mCRPC vorgenommen (67,9% mit Denosumab und 32,1% mit einem Bisphosphonat). Bei 256/274 Patienten (93,4%) mit knochenmetastasierten mCRPC wurde zusätzlich zur osteoprotektiven Therapie Calcium und Vitamin D supplementiert. Die Gabe von Calcium und Vitamin D wurde bei 194/256 Patienten (75,8%) zeitgleich mit der Osteoprotektion und bei 62/256 Patienten (24,2%) zu einem späteren Zeitpunkt begonnen. Die mediane Zeit von Diagnose einer Knochenmetastasierung bis zum Beginn einer Therapie betrug 18,6 Monate für Denosumab (n=59 Patienten) bzw. 24,7 Monate für Bisphosphonate (n=24 Patienten). Die Therapiedauer betrug 25,3 Monate für Denosumab (n=61 Patienten) bzw. 39,6 Monate für Bisphosphonate (n=24 Patienten).
Diskussion Eine osteoprotektive Therapie wurde insgesamt bei zwei Drittel der Patienten mit M1b-CRPC vorgenommen. Zwei Drittel dieser Patienten wurden mit Denosumab behandelt. Fast alle Patienten mit einer osteoprotektiven Therapie erhielten auch Calcium und Vitamin D. Die Versorgungssituation hinsichtlich einer osteoprotektiven Therapie bei Patienten mit einem knochenmetastasierten mCRPC ist suboptimal.
Keywords Prostatakarzinom, Denosumab, Knochenprotektion, d-uo, Fraktur, SRE, Bisphosphonat, Androgendeprivative Therapie
Korrespondenzadresse Robert Schönfelder, Urologie Schönfelder & Strasser Hamburg, Fuhlsbüttler Straße 182, 22307 Hamburg, Deutschland, E-Mail: robertschoenfelder@yahoo.de
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
08. September 2022
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