Suchttherapie 2022; 23(S 01): S30
DOI: 10.1055/s-0042-1756026
Abstracts
S22: Unterschiedliche Perspektiven auf die Kauf-Shopping-Störung

Defizite der Inhibition und automatisierte Verhaltensreaktionen bei Kaufsucht

S Steins-Löber
1   Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Bamberg
,
M Brand
2   Universität Duisburg-Essen, Duisburg-Essen
,
A Müller
3   Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
› Author Affiliations
 

Einleitung Bei stoffgebundenen als auch stoffungebundenen Suchterkrankungen geht man davon aus, dass Defizite in der Inhibition von Verhaltensreaktionen und automatisiertes Verhalten eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung problematischer Verhaltensmuster spielen. Auch pathologisches Kaufverhalten ist ein Phänomen, das für die Betroffenen mit dem Gefühl des Verlusts der Kontrolle über das Kaufverhalten verbunden ist. Eine systematische Betrachtung des Forschungsstandes zu Inhibitionsdefiziten bei Kaufsucht fehlt bislang allerdings.

Material und Methodik Ausgehend von einer systematischen Literaturrecherche wurde ein Überblick über den aktuellen Forschungstand zu Inhibitionsdefiziten und automatisiertem Verhalten bei Kaufsucht erarbeitet.

Ergebnisse Mittlerweile liegen einige wenige Untersuchungen vor, die behaviorale Paradigmen aus der Suchtforschung (z. B. Go-Nogo-Paradigma, PIT-Paradigma) nutzen, um Inhibitionsdefizite bei Kaufsucht zu untersuchen. Die Ergebnisse ausgewählter Studien sollen exemplarisch vorgestellt werden.

Zusammenfassung Aufgrund der geringen Anzahl vorliegender Studien sind fundierte Schlussfolgerungen nicht möglich, insbesondere da die Ergebnisse der Studien kontrovers sind und moderierende Faktoren eine Rolle zu spielen scheinen. Weitere Forschung ist notwendig, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu stoffungebundenen Abhängigkeitserkrankungen bewerten zu können.



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Article published online:
30 August 2022

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