Assoziationen zwischen CRHR1 und DDC DNA Methylierung und depressiven Symptomen bei jugendlichen Patient*innen mit Cannabiskonsumstörung

Einleitung Depressive Symptome (DS) treten bei Cannabiskonsumstörungen (CUD) bei Jugendlichen häufig auf. In der folgenden Arbeit sollen der Zusammenhang zwischen DS und DNA Methylierung bei Jugendlichen mit CUD untersucht werden.

Material und Methodik Es wurden Vollblutproben von n = 13 jugendlichen Patient*innen mit CUD einer Suchtambulanz entnommen, sowie DS erfasst (BDI-II). Es wurden Korrelationen zwischen DNA Methylierung von k = 10 Zielgenen (BDNF, COMT, CRHR1, CRHR2, FKBP5, MAOA, NR3C1, SLC6A3, DDC und DARPP-32) und DS berechnet. Der Konsum von Cannabis und Nikotin wurde als Kontrollvariablen in hierarchischen Regressionen hinzugefügt.

Ergebnisse Die Methylierung von k = 3 CpGs (CRHR1, DARPP-32 und DDC) wurde mit häufiger auftretenden DS assoziiert, wobei CRHR1 auch nach Kontrolle für konfundierende Einflüsse von Cannabis und Nikotin mit DS assoziiert war (Beta = -0.79, p = .007). Die Zusammenhänge von DARPP-32 und DDC und DS wurden nach Kontrolle für konfundiere Einflüsse zu nicht-signifikanten Tendenzen reduziert (Beta = 0.73 – -0.63, p = .083 – .063).

Zusammenfassung Die Ergebnisse zu geringerer Methylierung von CRHR1 könnten eine erhöhte Expression des CRH Rezeptor 1 bedeuten. Diese stellt möglicherweise einen Mechanismus einer erhöhten HPA Achsen Aktivität dar. DOPA-Decarboxylase (DDC) und dopamine/adenosine-3',5'-monophosphate-regulated phosphoprotein 32 (DARPP-32) könnten durch Regulation des Dopaminsystems ebenfalls mit dem Auftreten von depressiven Symptomen assoziiert sein. Die Generalisierbarkeit der Ergebnisse wird durch eine kleine Stichprobenzahl, sowie mögliche Verzerrungen durch Selbstberichte im Substanzkonsum eingeschränkt. Weitere Studien an größeren Stichproben und unter Einbezug von Expressionsdaten sind nötig um die Ergebnisse zu validieren.

Publication History

Article published online:
30 August 2022