Was ist neu?
Hormon-Chemotherapie in der hormonsensitiven Situation Basierend auf den Ergebnissen dreier großer, randomisierter Studien (STAMPEDE, CHAARTED
und GETUG15) sollte Patienten mit metastasiertem, hormonsensitivem Prostatakarzinom
(PCa) eine kombinierte Hormon-Chemotherapie mit Docetaxel 75 m/qm alle 3 Wochen über
6 Zyklen angeboten werden.
Cabazitaxel bei metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC) Eine Reduktion der Cabazitaxel-Dosierung von 25 mg/qm auf 20 mg/qm als Zweitlinien-Chemotherapie
nach Docetaxel scheint ohne wesentlichen Wirkverlust möglich zu sein, bei zugleich
deutlich besserer Verträglichkeit. Die Gabe von Cabazitaxel vor Docetaxel bei kastrationsrefraktärem
PCa hat keinen Zusatznutzen.
Androgenrezeptor (AR)-gerichtete Behandlungen bei mCRPC Die AR-gerichteten Medikamente Enzalutamid und Abirateron stellen interessante Behandlungsalternativen
zur klassischen Chemotherapie dar, da der AR trotz Kastrationsresistenz eine Schlüsselrolle
bei der Tumorprogression innehat.
Einsatz von Radium-223 bei ossär metastasierten Patienten Als erstes Medikament dieser Substanzklasse führte Radium-223 bei Patienten mit rein
ossär metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakarzinom zu einer signifikanten
Verlängerung des Gesamtüberlebens.
Entscheidungshilfen für die Medikamentenauswahl Erkrankungs- und patientenspezifische Charakteristika sollten bei der Auswahl des
richtigen Medikaments berücksichtigt werden.