Frauenheilkunde up2date 2017; 11(05): 419-443
DOI: 10.1055/s-0043-105918
Allgemeine Gynäkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aktuelles zu Prävention, Diagnostik und Therapie von STI

Wolfgang Frobenius
,
Stefanie Burghaus
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Publication Date:
05 January 2018 (online)

Sexuell übertragbare Infektionen können jeden treffen. Da viele STI bei Frauen primär asymptomatisch verlaufen, werden sie oft unwissentlich weiterverbreitet. Deshalb sind Prävention und risikoadaptierte Diagnostik mit Sexualanamnese und Beratung durch den Gynäkologen wichtig – ebenso wie eine effektive Therapie. Letztere kann sich durch Resistenzen der Erreger und die eingeschränkten Optionen bei Schwangeren schwierig gestalten.

Kernaussagen
  • Sexuell übertragbare Infektionen (STI) stellen ein zunehmendes Problem dar. Die Dimension für die Frauenheilkunde in Deutschland ist aufgrund der mäßigen Datenlage allerdings nicht genau erkennbar.

  • Viele der STI verlaufen primär asymptomatisch, entziehen sich damit der Diagnostik und können so unwissentlich weiterverbreitet werden.

  • Zunehmende Resistenzen der Erreger und die Einschränkung der Behandlungsoptionen bei Schwangeren verkomplizieren die Therapie.

  • Angesichts dieser Situation kommt der Prävention und der risikoadaptierten Diagnostik bei asymptomatischen Patientinnen besondere Bedeutung zu.

  • Eine Schlüsselfunktion stellt dabei die Sexualanamnese dar, die im Rahmen möglichst vieler Arztbesuche erhoben werden sollte.

  • Voraussetzungen für den dafür erforderlichen Zugang zu einer Patientin sind Empathie, Vorurteilslosigkeit und Kenntnisse zu den unterschiedlichen sexuellen Lebenswelten in der Gesellschaft.

  • Umfassende Beratung, adäquate Diagnostik sowie effektive Therapie mit den erforderlichen Erfolgskontrollen ermöglichen eine wirksame Prävention.