physiopraxis 2017; 15(07/08): 4-5
DOI: 10.1055/s-0043-107973
Profession
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Community


Subject Editor:
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 July 2017 (online)

Die Initiative Therapeutenkammer stellt sich vor – Die Koordinatorinnen

Swanhild Priestley

Zoom Image
Abb.: S. Sommerschuh

Erste Vorsitzende der Interessengemeinschaft Therapeuten Schleswig-Holstein e.V. (IGThera-SH), Leiterin der AG Therapeutenkammer Schleswig-Holstein und Gründungs mitglied

Die selbstständige Physiotherapeutin aus Fockbek kämpft dafür, dass alle Patienten noch effektiver von therapeutischen Leistungen profitieren, und hält daher die Verkammerung der Therapeuten für sinnvoll. Die Verkammerung ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung, denn Therapeuten erhalten erstmals demokratisch legitimierte Mit- und Selbstbestimmungsrechte. Sie können zum ersten Mal als Gruppe der Heilmittelerbringer geschlossen gegenüber anderen Akteuren im Gesundheitssystem auftreten.

Lita Herzig

Zoom Image
Abb.: L. Herzig

Gründungsmitglied der Initiative Therapeutenkammer

Die Physiotherapeutin, MSc Public Health, ist Lehrtherapeutin, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Universität Kassel und der Hochschule Fulda zum Thema Gesundheitsberufe im globalen Wandel.

Sie hält eine neue Organisationsstruktur der Therapieberufe für nötig, weil eine Therapeutenkammer Therapeuten den legitimen Rahmen bieten würde, berufliche Angelegenheiten und die zukünftige Weiterentwicklung der Therapieberufe strukturiert (mit-)zugestalten, anstatt dies weiterhin Berufsfremden in Behörden und Ministerien zu überlassen.

Marlis Pantaleo

Zoom Image
Abb.: J. Schoelzel

Vorsitzende des Fördervereins zur Errichtung einer Therapeutenkammer in Niedersachsen

Die selbstständige Physiotherapeutin aus Hildesheim hält eine Kammer für nötig, weil:

… nur eine Verkammerung gute Qualität stärkt,

… die Fachkompetenz der Berufsinhaber die Entwicklung des Berufs bestimmen sollte,

… eine Berufsordnung für alle verbindlich sein muss,

… Therapeuten die Regeln für die Fort- und Weiterbildung selbst erstellen sollten,

… Therapeuten bei gesetzlichen Veränderungen mit entscheiden sollten,

… Therapeuten eigene Verordnungsmöglichkeiten erhalten müssen.

Sinn und Zweck der Initiative

Die Initiative möchte die Idee einer Berufskammer unter Kollegen bekannt machen.

In der Kammer sind alle Berufsangehörigen Mitglieder, was eine Voraussetzung für die Selbstverwaltung des Berufsstandes in staatlichem Auftrag ist (weitere Infos unter www.therapeutenkammer.de).

Die Aufgaben der Therapeutenkammer wären, die Selbstverwaltung der Heilmittelberufe in die eigene Hand zu nehmen, berufliche Angelegenheiten verbindlich zu regeln und mit einer starken Stimme die Heilmittelberufe in Politik und Gesellschaft zu vertreten.


#

Was bisher geschah

Juni 2015
Gründung der AG Therapeutenkammer in Neumünster, Schleswig-Holstein

Februar 2016
Gesprächsrunde mit Roy Kühne und Vertretern vieler therapeutischer Berufsverbände und Politiker. Unterzeichnung der „Kieler Erklärung“, in der erstmalig eine Kammer für alle Heilmittelerbringer gefordert wird.

April 2016
Homepage und Facebook-Seite der AG Therapeutenkammer geht an den Start: www.therapeutenkammer.de.

Herbst/Winter 2016/2017
Infotour der IGThera-SH durch Schleswig-Holstein. Über 300 Therapeuten informieren sich über die Verkammerung. Zudem geht das bundesweite Register für Therapeuten an den Start (www.therapeutenkammer.de), in dem sich alle Therapeuten anmelden können, um erstmalig adressierbar zu werden.

April 2017
Erstes Bundeskammertreffen in Hannover unter Leitung von Marlies Pantaleo und Lita Herzig. Über 40 Therapeuten unterschreiben die Willenserklärung zur Gründung eines Vereins „Bundestherapeutenkammer“. Therapeuten aus elf Bundesländern beschließen die Gründung von Fördervereinen zum Aufbau von Landeskammern.

Mai 2017
Der Förderverein zur Einrichtung einer Therapeutenkammer in Niedersachsen wird gegründet.


#

Was als Nächstes ansteht

Das nächste bundesweite Info-Treffen findet am 9. September 2017 in Hannover von 12–17 Uhr statt, zu dem der Bundestagsabgeordnete Dr. Roy Kühne per Skype zugeschaltet sein wird. Treffpunkt ist das Freizeitheim Linden, Windheimstraße 4, 30451 Hannover. Anmeldung unter: www.therapeutenkammer.de.

Geplant sind Information, Diskussion, Vernetzung und Strategieplanung, um viele Therapeuten über eine Kammerbildung aufzuklären. Ferner helfen wir, in den Bundesländern Fördervereine zur Einrichtung einer Therapeutenkammer zu gründen und die Landespolitik anzusprechen, um eine Kammergründung voranzutreiben.

Wir wünschen uns eine rege, deutschlandweite Teilnahme aller Therapeutinnen und Therapeuten.

Denn wenn wir nichts an der jetzigen Situation ändern, sind wir selber Schuld. Die Aufgabe wird keiner für uns übernehmen.


#