Laryngorhinootologie 2017; 96(08): 544-548
DOI: 10.1055/s-0043-112164
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Benigne und maligne Knochenläsionen des Kiefers

Benign and malignant disorders of the jaw
C. Kloth
,
M. Horger
,
H. Bösmüller
,
M. Haap
,
S. D. Ioanoviciu
Further Information

Publication History

Publication Date:
29 August 2017 (online)

Epidemiologie

Es gibt eine Vielzahl an gutartigen und bösartigen Neubildungen im Bereich von Ober- und Unterkiefer, welche aber insgesamt mit 1–3% nur einen kleinen Anteil aller Neubildungen oral ausmachen [Fujita M et al. Dentomaxillofac Radiol 2013; 42: 20 120 265]. Oftmals wird die finale Diagnose erst durch die histologische Aufarbeitung gestellt. Feingeweblich können Läsionen dabei als epithelialen, ektomesenchymalen oder beiden Ursprungs eingeordnet werden [Mullapudi SV et al. World J Surg Oncol 2011; 9: 68]. Läsionen, die vom Zahnapparat entspringen, werden gemäß ihrer Genese als odontogen eingestuft, im Gegensatz zu nicht odontogenen Neoplasien, die dem umgebenden restlichen Gewebe entspringen.

Initial fallen die meisten Raumforderungen bei zahnärztlichen Routineuntersuchungen oder lokaler Schmerzsymptomatik auf. Die Erstbildgebung erfolgt in der Regel mittels gezielter Röntgenaufnahme oder durch ein Orthopantomogramm (OPT). Nichtsdestotrotz gewinnt die gezielte Schnittbildgebung wie Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie zunehmend an Bedeutung auch vor dem Hintergrund einer sichereren Dignitätseinordnung präoperativ [Probst FA et al. Br J Oral Maxillofac Surg 2015; 53: 217–222]. Die Kenntnis der wichtigsten Entitäten und deren bildmorphologisches Erscheinungsbild sind unabdingbar.